Das „deutsch-französische Zweiergespann“ und die Vorhaben für die Gestaltung Europas auf wirtschaftlichem, währungspolitischem, politischem und militärischem Gebiet
Die Jahre François Mitterrand - Helmut Kohl
Karikatur von Million zur Jugoslawien-Krise (1991)
Bild„Jugoslawien: ,Es riecht verbrannt! – Sollten vielleicht mal nachschauen. – Es wird doch wohl nicht brennen! – Wer wird das Wasser bezahlen? – Und was ist mit Überstunden? – Nicht drängeln!‘“ Im Jahr 1991 veranschaulicht der französische Karikaturist Georges Million das Zögern und die vergeblichen Bemühungen der europäischen Diplomatie angesichts des Konflikts auf dem Balkan. Ganz oben auf der Drehleiter hält der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl eine Feuerwehrspritze, während der französische Staatspräsident François Mitterrand mit der Handkurbel in der Hand versucht, den Motor zu starten.
Karikatur von Hanel zur europäischen politischen Union (9. Dezember 1991)
Bild„Maastricht. Politische Union“. Am 9. Dezember 1991 illustriert der deutsche Karikaturist Walter Hanel das Bestreben des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl und des Präsidenten der Französischen Republik, François Mitterrand, die Verhandlungen zur Überarbeitung der europäischen Verträge für die Schaffung einer europäischen politischen Union zu nutzen, von der der britische Premierminister John Major nur wenig begeistert ist.
Karikatur von Haitzinger zum Europäischen Rat von Maastricht (9. Dezember 1991)
Bild„Maastrichter Freibad: ,Mir nach!‘– ,Sag uns, ob Wasser im Becken ist!‘“. Am 9. Dezember 1991, am Vorabend der Tagung des Europäischen Rates in Maastricht witzelt der Karikaturist Horst Haitzinger über den Einsatz des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl („Mir nach!“) für die Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) und den Vertrag über die Europäische Union. Der französische Staatspräsident François Mitterrand scheint als zweiter in der Reihe den Sprung nicht recht wagen zu wollen („Sag uns, ob Wasser im Becken ist“), während der britische Premierminister John Major im Begriff ist, den Sprungturm zu verlassen.
Karikatur von Plantu zur Einrichtung eines deutsch-französischen Armeekorps (21. Mai 1992)
Bild„Passwort? Maastricht!‘ ,Wie hast Du denn das geknackt?‘“. Am 21. Mai 1992 karikiert der französische Karikaturist Plantu anlässlich des 59. Deutsch-Französischen Gipfeltreffens in La Rochelle die Entscheidung von Staatspräsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl, ein gemeinsames Eurokorps einzurichten.
Karikatur von Mussil zur Gründung des Eurokorps (22. Mai 1992)
Bild„Eurokorps“. Am 22. Mai 1992, anlässlich des 59. deutsch-französischen Gipfeltreffens in La Rochelle, veranschaulicht der deutsche Karikaturist Felix Mussil den Beschluss von Staatspräsident François Mitterrand (rechts) und Bundeskanzler Helmut Kohl (links) über die Aufstellung eines Eurokorps mit europäischer Ausrichtung. Im Hintergrund betrachtet die Nato voller Interesse das neue deutsch-französische Spielzeug.
Karikatur von Hanel zum französischen Referendum zur Ratifizierung des Vertrags von Maastricht (5. September 1992)
BildAm 5. September 1992 führt der deutsche Karikaturist Walter Hanel die Probleme bei dem in diesem Monat in Frankreich abgehaltenen Referendum über die Ratifizierung des Vertrags von Maastricht vor Augen. Die Zukunft des europäischen Integrationsprozesses scheint allein in der Hand des französischen Wählers zu liegen. Das deutsch-französische Duo Mitterrand-Kohl sowie die übrigen europäischen Partner, die sich an den Stier krallen, fürchten sich vor dem ungewissen Ausgang des französischen Votums. Ein negatives Votum wäre ein harter Schlag für die Zukunft Europas.
Karikatur von Plantu zur Ratifizierung des Vertrags von Maastricht durch Frankreich (5. September 1992)
Bild„- JA! ,Wenn Sie gestatten, Herr Präsident, möchte ich mich mit dem tiefsten Bedauern entschuldigen, aber es bleibt beim Nein!‘“ Am 5. September 1992 illustriert der französische Karikaturist Plantu vor dem Hintergrund des Referendums über die Ratifizierung des Vertrags von Maastricht den Widerstand des ehemaligen Ministers für Soziales und Beschäftigung (1986-1988) und glühenden Gaullisten, Philippe Séguin, gegen den Vertrag von Maastricht. Zwei Tage zuvor, am 3. September, hatte im Auditorium Maximum der Sorbonne eine im Fernsehen übertragene Debatte zwischen dem französischen Staatspräsidenten und Befürworter des Vertrags, François Mitterrand, und Philippe Séguin, dem Wortführer der Vertragsgegner stattgefunden. Bundeskanzler Helmut Kohl, der aus Bonn live zur Sendung zugeschaltet war, verwies auf die Bedeutung der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich und stellte die Bemühungen beider Länder um Fortschritte bei der wirtschaftlichen und politischen Vereinigung Europas heraus. Von links nach rechts: Das deutsch-französische Duo Kohl-Mitterrand kriegt den Widerstand von Philippe Séguin zu spüren.
Karikatur von Tomeï über den mühsamen Weg zur Ratifizierung des Vertrags von Maastricht (26. September 1992)
BildAm 26. September 1992, fünf Tage nach dem kurzen Sieg der Befürworter beim französischen Referendum über die Ratifizierung des Vertrags von Maastricht, veranschaulicht der deutsche Karikaturist Jürgen von Tomeï, wie der französische Staatspräsident François Mitterrand (links) und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) darum bemüht sind, das einsturzgefährdete Maastricht-Haus abzustützen. Die umfassende Kritik des britischen Premierministers John Major (mit einem Hammer in der Hand) an dem Vertrag und das dänische Nein zur Ratifizierung haben das Gebäude in seinen Grundfesten erschüttert.
Karikatur von Luz zur Angst vor einem Europa der zwei Geschwindigkeiten (30. September 1992)
BildAm 30. September 1992 bemängelt der französische Karikaturist Renald Luzier, alias LUZ, vor dem Hintergrund der Debatten um die Ratifizierung des Vertrags von Maastricht die Gefahren eines Europas der zwei Geschwindigkeiten. Die Kritiker des Textes sehen die Gefahr, dass der Vertrag von Maastricht wie auch die Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten verschärfen könnten. Die wirtschaftlichen Konvergenzbedingungen und die Notwendigkeit der Einführung eines strengen Anpassungsprogramms für die Wirtschaft könnten zur Herausbildung eines Europas der zwei Geschwindigkeiten beitragen. Ein zentraler Kritikpunkt der Gegner des Vertrags wird durch die Sorge vor einer Vorherrschaft Deutschlands in Europa genährt. So fürchten viele Franzosen, das Maastrichter Europa sei ein deutsches Europa. Rechts: Helmut Kohl, Bundeskanzler eines wirtschaftlich starken Deutschlands hat die Führung innerhalb des deutsch-französischen Duos sowie auch in Europa übernommen. LUZ spielt damit auch auf die Krankheit von Staatspräsident Mitterrand (im Rollstuhl) an, die am 16. September 1992 öffentlich gemacht wurde.
Karikatur von Pancho zum Verhalten der Völkergemeinschaft angesichts des Krieges im ehemaligen Jugoslawien (8. Januar 1993)
Bild„Hier ist der Anrufbeantworter von Slobodan Milosevic. Drohungen bitte nach dem Ton. Danke.“ Am 8. Januar 1993 nimmt der Karikaturist Pancho die Ohnmacht der internationalen Gemeinschaft angesichts des blutigen Konflikts im ehemaligen Jugoslawien ins Visier. Die Verhandlungen mit dem Präsidenten der Republik Serbien, Slobodan Milosevic, über eine Beendigung der Kampfhandlungen sind gescheitert. Von links nach rechts: US-Präsident Georges Bush, der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, der französische Staatspräsident François Mitterrand und der britische Premierminister John Major.
Karikatur von Plantu zum 30. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags (23. Januar 1993)
Bild„Alles Gute zum Geburtstag Konrad!- Danke Charles!“. Am 23. Januar 1993 illustriert der französische Karikaturist Plantu den 30. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Der französische Staatspräsident François Mitterrand (links) gratuliert dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl. Die beiden Politiker nennen sich bei den Namen ihrer berühmten Vorgänger, die den Vertrag 1963 unterzeichneten. Das Kräfteverhältnis zwischen beiden Ländern hat sich allerdings in diesen dreißig Jahren gewandelt, wovon die imposante Statur des deutschen Bundeskanzlers als Symbol der gewachsenen Bedeutung des wiedervereinten Deutschlands auf der europäischen und internationalen Bühne zeugt.
Karikatur von Plantu zur Konjunkturbelebung in Europa (30. Oktober 1993)
Bild„Der EU-Gipfel von Brüssel. ‚Ok!...worüber wollen wir reden?... Ich habe keine Ahnung, ich dachte, du hättest etwas vorbereitet?!...'“ Am 30. Oktober 1993, einen Tag vor Inkrafttreten des Vertrags von Maastricht, illustriert der französische Karikaturist Plantu die schwierige Aufgabe der wirtschaftlichen Wiederbelebung in einer von Arbeitslosigkeit und Rezession geplagten EU. Einen Tag zuvor hat der Präsident der Europäischen Kommission, Jacques Delors, auf der außerordentlichen Tagung des Europäischen Rates in Brüssel seine Besorgnis angesichts der grassierenden Wirtschaftskrise in Europa zum Ausdruck gebracht. Kann das deutsch-französische Paar Kohl-Mitterrand seiner Rolle als Motor weiter gerecht werden und dem europäischen Aufbauwerk zu neuem Schwung verhelfen?
Karikatur von Potus zum Sitz der Europäischen Zentralbank (3. November 1993)
Bild„Sollen alle europäischen Institutionen ausgelagert werden? ,Entschuldigen Sie bitte ... Wo befindet sich der Sitz der Europäischen Arbeitsagentur?‘“ Am 3. November 1993 witzelt der französische Karikaturist Pierre Potus über die Einrichtung des Sitzes der Europäischen Zentralbank in Frankfurt und illustriert die noble Geste des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand (in der Mitte), der dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (links) persönlich sein Einverständnis zu diesem Standort gibt. Die europäischen Bürger beunruhigt dagegen eher ihre berufliche Zukunft, und sie hinterfragen die europäischen Beschäftigungsinitiativen.
Karikatur von Hanel zum neuen Gewicht Deutschlands auf der internationalen Bühne (25. März 1994)
Bild„Gewichtsverteilung“. Am 25. März 1994, zehn Jahre nach dem brüderlichen Händedruck zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand im September 1984 in Verdun, illustriert der deutsche Karikaturist Walter Hanel das veränderte Kräfteverhältnis zwischen Deutschland und Frankreich. Während das Verhältnis 1984 von Frankreich dominiert wird (links, François Mitterrand überragt den kleineren Bundeskanzler Kohl), stellt sich die Situation 1994 ganz anders dar. Das vereinte Deutschland mit seiner wirtschaftlichen Macht hat den französischen Partner von dieser Position verdrängt und bekräftigt seine Rolle auf der internationalen Bühne, insbesondere im Hinblick auf den Beitritt Österreichs und der skandinavischen Länder zur EU sowie im Dialog mit der von Boris Jelzin geführten Russischen Föderation.
Die Anfänge des Eurocorps in Bildern
VideoDieses Video wurde 1996 vom Europäischen Parlament produziert und zeigt zuerst Bilder des Treffens zwischen dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl am 22. September 1984 in Verdun, als sie gemeinsam vor den Gräbern der auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges gefallenen deutschen und französischen Soldaten verharren; weiterhin gibt es Aufnahmen von der Militärparade am 14. Juli 1984 auf den Champs-Elysées in Paris in Anwesenheit von François Mitterrand, des französischen Premierministers Edouard Balladur, Helmut Kohls, des spanischen Ministerpräsidenten Felipe González, des luxemburgischen Premierministers Jacques Santer und des belgischen Premierministers Jean-Luc Dehaene; und schließlich werden Aufnahmen der Einweihung des Eurocorps am 5. November 1993 in Straßburg in Anwesenheit des französischen Verteidigungsministers François Léotard und seiner deutschen und belgischen Amtskollegen Volker Rühe und Leo Delcroix gezeigt.
Karikatur von Pancho zur Beteiligung deutscher Soldaten an der Militärparade am 14. Juli in Frankreich (14. Juli 1994)
Bild„Bemühen Sie sich immerhin um ein wenig Zurückhaltung...“. Am 14. Juli 1994 veranschaulicht der Karikaturist Pancho die Beteiligung von 200 deutschen Soldaten des Eurokorps an der traditionellen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag auf den Champs-Élysées. Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollen deutsche Soldaten als Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung im Rahmen europäischer Strukturen in Frankreich an einer Parade teilnehmen. Insgesamt nehmen neben den französischen Truppen mehr als 800 Soldaten aus fünf Ländern (Frankreich, Deutschland, Spanien, Belgien, Luxemburg) teil, die auf etwa hundert gepanzerte Fahrzeuge verteilt sind. Mit der Beteiligung des Eurokorps bringen die europäischen Staatsoberhäupter ihren Wunsch nach dem Aufbau einer gemeinsamen Verteidigung zum Ausdruck.
64. Deutsch-Französisches Gipfeltreffen: Pressekonferenz von François Mitterrand und Helmut Kohl (Bonn, 30. November 1994)
BildAm 30. November 1994 geben Staatspräsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl nach dem 64. Deutsch-Französischen Gipfeltreffen in Bonn eine Pressekonferenz, auf der sie Bilanz über ihre bilateralen Gespräche ziehen. Hauptthemen sind die Entwicklung der Lage im ehemaligen Jugoslawien und insbesondere in Bosnien, die Vorbereitung der NATO-Tagung (1.-2. Dezember), das KSZE-Gipfeltreffen in Budapest (5.-7. Dezember) und die Tagung des Europäischen Rates in Essen (9.-10. Dezember).
Die Jahre Jacques Chirac - Helmut Kohl
Karikatur von Starke zur Zukunft des deutsch-französischen Tandems (9. Mai 1995)
Bild„Vive le Président! – Hoffentlich will der Chirac kein Extrarad!“ Am 9. Mai 1995, zwei Tage nach der Wahl von Jacques Chirac zum französischen Staatspräsidenten, spottet der deutsche Karikaturist Hans-Jürgen Starke über die Zukunft des deutsch-französischen Tandems. Bundeskanzler Kohl fragt sich angesichts des Auftritts eines neuen Partners auf der politischen Bühne, ob der künftige Präsident den Weg der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit Blick auf das europäische Aufbauwerk weiter beschreiten will.
Karikatur von Luff zum neuen deutsch-französischen Paar Helmut Kohl und Jacques Chirac (19. Mai 1995)
Bild„Europa. Hoffen wir, daß der neue Motor ähnliches leistet wie der alte!“ Am 19. Mai 1995 illustriert der deutsche Karikaturist Luff (Rolf Henn) die Frage, ob das neue deutsch-französische Paar Kohl-Chirac - insbesondere vor dem Hintergrund des gemeinsamen Handelns von Helmut Kohl und François Mitterrand in den 12 Jahren zuvor - im europäischen Aufbauprozess seiner Rolle als Motor gerecht werden kann.
Karikatur von Schoenfeld zur Errichtung der Wirtschafts- und Währungsunion (16. November 1995)
BildAm 16. November 1995, drei Tage nach der ersten Deutsch-Französischen Außenministertagung in Paris, bei der es um eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Außen- und Europapolitik ging, illustriert der deutsche Karikaturist Karl-Heinz Schoenfeld die Rolle des deutsch-französischen Gespanns als Motor für die Errichtung der Wirtschafts- und Währungsunion. In der Mitte führen der französische Staatspräsident Jacques Chirac und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl die europäischen Staaten in die Währungsunion.
Karikatur von Hanel zu dem deutsch-französischen Zweiergespann und dem Zeitplan für die Währungsunion (9. Dezember 1995)
Bild„Währungsunion 1999. Unruhen, Streiks“. Am 9. Dezember 1995 zeichnet der deutsche Karikaturist Walter Hanel vor dem Hintergrund der Probleme bei der Einrichtung der Währungsunion ein humoristisches Bild des deutsch-französischen Zweiergespanns und betont vor allem den schlechten Gesundheitszustand des französischen Partners. Während sich Deutschland unter Bundeskanzler Kohl mit dem Zeitplan für die Einführung einer gemeinsamen Währung befasst, wird Frankreich von sozialen Unruhen und massiven Streiks im öffentlichen Dienst heimgesucht, die das Land lähmen. Staatspräsident Jacques Chirac (links) sind die Spuren des sozialen Konflikts in Frankreich (Krücke, Verband) deutlich anzusehen.
Karikatur von Ironimus zur Unterstützung des europäischen Einigungsprozesses durch Frankreich und Deutschland (11. Dezember 1995)
Bild„Nothelfer“. Am 11. Dezember 1995, kurz nach dem deutsch-französischen Gipfeltreffen in Baden-Baden wirft der österreichische Karikaturist Ironimus (Gustav Peichl) einen ironischen Blick auf das gemeinsame Bemühen des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl, ein krankes Europa zu stützen und so dem europäischen Einigungswerk neuen Schwung zu verleihen. Am 7. Dezember haben die beiden Staatsmänner den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ein gemeinsames Schreiben mit den Zielen der Regierungskonferenz von 1996 übermittelt (Vorschlag, in den Vertrag von Maastricht eine Klausel über die Möglichkeit einer verstärkten Zusammenarbeit für die Staaten einzufügen, die den Prozess der politischen Integration beschleunigen wollen).
Karikatur von Slim zur Einführung des Euro (4. Dezember 1996)
Bild„Ein Euro-Pärchen. – ,Es scheint, dass du Sumo-Ringen magst! ... Ich auch!...‘“ Am 4. Dezember 1996, wenige Tage vor der Tagung des Europäischen Rats in Dublin, illustriert der französische Karikaturist Slim die schwierigen Verhandlungen zwischen dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (links) und dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac (rechts) über die Einführung der künftigen gemeinsamen Währung. Aus Sicht Berlins muss der Euro die deutschen Bedingungen erfüllen und ebenso stark sein wie die Deutsche Mark.
Karikatur von Hachfeld zur Einführung des Euro (14. Dezember 1996)
Bild„Euro“. Am 14. Dezember 1996 witzelt der deutsche Karikaturist Rainer Hachfeld in der Tageszeitung „Le Monde“ über die wichtige Rolle des deutsch-französischen Tandems bei der Geburt der künftigen europäischen Währung. Von links nach rechts: Bundeskanzler Helmut Kohl und Staatspräsident Jacques Chirac stehen gemeinsam an einer Krippe, in der der Euro liegt. Im Hintergrund der britische Premierminister John Major, der die Szene beobachtet und auf diese Weise symbolisiert, dass die politisch Verantwortlichen im Vereinigten Königreich in Bezug auf die eventuelle Beteiligung ihres Landes an der gemeinsamen europäischen Währung, deren Einführung für den 1. Januar 1999 geplant ist, sehr gespalten sind.
Die Jahre Jacques Chirac - Helmut Kohl
Karikatur von Plantu zum Stabilitäts- und Wachstumspakt (15. Dezember 1996)
Bild„Stabilitätspakt. – ,Hör auf Helmut! Sonst kriegst Du noch einen Krampf!‘“ Am 15. Dezember 1996 illustriert der französische Karikaturist Plantu nach dem europäischen Gipfel in Dublin die schwierigen Verhandlungen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac (links) und dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) über die letzten Einzelheiten des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Dieser von den 15 Staats- und Regierungschefs angenommene Pakt enthält die Vorschriften für die Haushaltsdisziplin, die die Länder des Euroraums nach der Einführung der gemeinsamen Währung im Januar 1999 einhalten müssen. Bundeskanzler Kohl hält wie Moses auf dem Berg Sinai die Tafel mit den Vorschriften des Stabilitäts- und Wachstumspakts hoch, um deren Bedeutung hervorzuheben.
Karikatur von Pancho zum deutsch-französischen Zweiergespann und zum Euro (18. Januar 1997)
Bild„Nur anschauen, nicht anfassen! Am 18. Januar 1997 spöttelt der Karikaturist Pancho über die deutsch-französische Zusammenarbeit im Rahmen der Vorbereitungen auf die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung im Januar 1999 und hebt dabei insbesondere die Bedeutung hervor, die Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) dem Euro beimisst. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac (links) wird von seinem deutschen Partner zurechtgewiesen, als er die neue Ein-Euro-Münze berühren will.
Karikatur von Willem zur schwierigen Reform der europäischen Institutionen (7. April 1997)
Bild„EUROPA“. Am 7. April 1997 veranschaulicht der niederländische Karikaturist Willem vor dem Hintergrund der Tagung der Außenminister der Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Noordwijk die Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und Deutschland in der Frage der Reform der europäischen Institutionen und nimmt den Vorschlag des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac (links) auf die Schippe, den größeren Mitgliedstaaten einer erweiterten Europäischen Union mehr Gewicht zu geben. Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) und die übrigen europäischen Partner sind von dem französischen Vorschlag beunruhigt.
Karikatur von Stuttmann über die Schwerfälligkeit der institutionellen Reform der EU (26. Mai 1997)
Bild„EU-Reform. Die 15 Bremspedale funktionieren einwandfrei … aber, wo um Himmelswillen gibt's hier ein Gaspedal?!!“ Am 26. Mai 1997 macht sich der deutsche Karikaturist Klaus Stuttmann über die schwerfällige und festgefahrene Reform der Europäischen Union lustig. Aus Sicht des britischen Premierministers Tony Blair ist das Europa der 15 ins Stocken geraten und kommt nicht mehr voran, zur großen Enttäuschung des deutsch-französischen Paars, das sich als Motor des europäischen Aufbauwerks begreift. In der vorderen Reihe sitzen der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident Jacques Chirac mit düsterer Miene.
Karikatur von Tomicek zum Stabilitätspakt (14. Juni 1997)
Bild„Deutsch-französischer Gipfel. „Stabilitätspakt. Hältst du auch wirklich fest, mon ami?“ Am 14. Juni 1997, im Anschluss an das 9. Deutsch-Französische Gipfeltreffen im Futuroscope von Poitiers, illustriert der deutsche Karikaturist die Differenzen zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl, auf dessen Schultern das gesamte Gewicht des Stabilitätspakts zu lasten scheint, und seinem durch Staatspräsident Jacques Chirac repräsentierten französischen Partner, der angesichts der Anforderungen im Zusammenhang mit dem Pakt eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag legt. Mit dem Stabilitätspakt sollen die Länder des Euroraums in die Lage versetzt werden, ihre haushaltspolitischen Strategien besser miteinander abzustimmen und übermäßige öffentliche Defizite zu vermeiden.
70. Deutsch-Französisches Gipfeltreffen: Gespräche zwischen Jacques Chirac und Helmut Kohl (Weimar, 19. September 1997)
BildAm 19. September 1997 kommen der französische Staatspräsident Jacques Chirac (links) und Bundeskanzler Helmut Kohl anlässlich des 70. Deutsch-Französischen Gipfeltreffens im Schloss Belvedere in Weimar zusammen. Bei diesem Treffen bekräftigen die beiden Staatschefs ihren gemeinsamen Willen, den Euro pünktlich und entsprechend den im Vertrag von Maastricht festgelegten Kriterien einzuführen.
Helmut Kohl und Jacques Chirac auf der Europa-Konferenz in London (12. März 1998)
BildAm 12. März 1998 findet in London die Eröffnungstagung der Europa-Konferenz statt, mit der eine neue Ära in der europäischen Zusammenarbeit eingeleitet wird. Diese jährlich stattfindende Europa-Konferenz der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Union und der Bewerberländer ist ein multilaterales Gremium der politischen Zusammenarbeit und soll der Behandlung allgemein interessierender Fragen und der Entwicklung der Zusammenarbeit in den Bereichen GASP, Justiz und Inneres und wirtschaftliche und regionale Zusammenarbeit dienen. Auf dem Foto: Der französische Staatspräsident Jacques Chirac (rechts) begrüßt Bundeskanzler Helmut Kohl. Im Hintergrund Italiens Ministerpräsident Romano Prodi.
Karikatur von Bruns zu den Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich im Zusammenhang mit der EZB (22. April 1998)
Bild„Europäische Zentralbank. Chefetage. Krach ums Oberhaus.“ Am 22. April 1998 witzelt der deutsche Karikaturist Bernd Bruns über die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich im Zusammenhang mit der Ernennung des künftigen Präsidenten der Europäischen Zentralbank mit Sitz in Frankfurt. Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl wünscht sich einen Niederländer an der Spitze der EZB, gerät jedoch mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac aneinander, der den Posten mit einem Franzosen besetzen will.
Karikatur Ollis Marktplatz zu den deutsch-französischen Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die EZB (25. April 1998)
Bild„DUISENchet“. Am 25. April 1998 veranschaulicht der deutsche Karikaturist Oliver Sebel die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac in der Frage der Ernennung des Präsidenten der künftigen Europäischen Zentralbank. Während sich Deutschland für die Ernennung der Niederländers Wim Duisenberg an die Spitze der künftigen Europäischen Zentralbank ausspricht, stellt Jacques Chirac das diesbezügliche Verfahren in Frage und setzt sich mit dem Argument, dass Frankreich den Präsidenten bestimmen sollte, wenn sich bereits der Sitz der EZB in Deutschland befindet, für eine Kandidatur des Präsidenten der französischen Zentralbank ein.
Karikatur von Plantu zu den Fragen der europäischen Währung (5. Mai 1998)
BildAm 5. Mai 1998, drei Tage nach dem Abschluss der Tagung des Europäischen Rates in Brüssel, auf der die elf Mitgliedstaaten benannt worden waren, die die für die Einführung der gemeinsamen Währung am 1. Januar 1999 notwendigen Voraussetzungen erfüllen, spottet der französische Karikaturist Plantu über die lebhaften Verhandlungen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl über die Frage des Vorsitzes der künftigen Europäischen Zentralbank.
Karikatur von Benedek zur Frage des Vorsitzes der Europäischen Zentralbank (5. Mai 1998)
Bild„Europäische Zentralbank. Doppeltaufe“. Am 5. Mai 1998 illustriert der deutsche Karikaturist Gabor Benedek die heftigen Spannungen in der deutsch-französischen Partnerschaft in der Frage der Ernennung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Auf der Tagung des Europäischen Rates in Brüssel am 2. Mai 1998 setzt sich der französische Staatspräsident Chirac mit Nachdruck für die Ernennung des Franzosen Jean-Claude Trichet ein. Nach einem Tag geheimer Verhandlungen mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl ist eine Lösung gefunden. Der Niederländer Wim Duisenberg sagt zu, nicht die gesamten acht Jahre seiner Amtszeit, sondern nur bis zur Einführung des Euro im Amt zu bleiben und den Posten des Präsidenten dann für Jean-Claude Trichet freizumachen.
Karikatur von Mussil zur Europapolitik des deutsch-französischen Duos (8. Mai 1998)
Bild„Gemeinsame Europapolitik“. Am 8. Mai 1998 wirft der deutsche Karikaturist Felix Mussil einen ironischen Blick auf die angebliche deutsch-französische Eintracht im Bereich der gemeinsamen Europapolitik. In Wirklichkeit führen die beiden Staatsmänner einen harten Kampf um die Führungsrolle in Europa. Von links nach rechts: Staatspräsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Helmut Kohl streiten sich mit einem aufgesetzten Lächeln auf dem Gesicht um die Spitzenposition in Europa.
Die Jahre Jacques Chirac - Gerhard Schröder
Karikatur von Cabu über die schwierigen deutsch-französischen Beziehungen (21. Oktober 1998)
BildAm 21. Oktober 1998 spöttelt der französische Karikaturist Cabu über die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen nach den Vorstellungen des künftigen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Dieser möchte dem deutsch-französischen Duo zu neuem Schwung verhelfen und die inzwischen zu einer Routineangelegenheit gewordenen Beziehungen „entstauben“. Der französische Premierminister Lionel Jospin (rechts) kann dem vorgegebenen Tempo des Sozialdemokraten Gerhard Schröder, der sich das historische Zweiergespann Helmut Kohl-François Mitterrand zum Vorbild genommen hat, nur schwer folgen. Deutschland hat nach der Wiedervereinigung und angesichts seiner wiedererlangten Souveränität seinen europapolitischen Kurs geändert und setzt sich inzwischen voller Selbstbewusstsein für die nationalen Interessen ein.
Staatsbesuch des designierten Bundeskanzlers Gerhard Schröder in Frankreich (30. September 1998)
BildAm 30. September 1998 stattet der künftige Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac einen Antrittsbesuch im Pariser Élysée-Palast ab. Während dieser Begegnung verkündet Gerhard Schröder seine Absicht, die deutsch-französischen Beziehungen zu „entstauben“.
Karikatur von Plantu über die neuen deutsch-französischen Beziehungen (1. Dezember 1998)
Bild„Deutsch-französische Liebschaften. ,Wir sind alle deutsche Juden! Geht das jetzt so bis zu den Europawahlen?!!‘“. Am 1. Dezember 1998 macht sich der französische Karikaturist Plantu über den Ausgang des deutsch-französischen Gipfels in Potsdam lustig. An diesem 72. Gipfeltreffen der beiden Ländern nimmt zum ersten Mal der neue Bundeskanzler Gerhard Schröder teil und ruft bei diesem Anlass zu einer grundlegenden Erneuerung der deutsch-französischen Beziehungen auf. Für den französischen Premierminister Lionel Jospin und Staatspräsident Jacques Chirac scheint der neue Stil des Bundeskanzlers zwar ein wenig irritierend zu sein, allerdings betonen sie in der gemeinsamen Abschlusserklärung von Potsdam, dass den deutsch-französischen Beziehungen eine wichtige Rolle als Motor für den Aufbau Europas zuteilwird. Der Slogan „Wir sind alle deutsche Juden“ bezieht sich auf die Ereignisse vom Mai 1968 in Paris, als die Studentenbewegung als Zeichen der Solidarität mit Daniel Cohn-Bendit, der von seinen Gegnern als deutscher [jüdischer] Anarchist bezeichnet wurde, mit einem Transparent reagierte, das Daniel Cohn-Bendit mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen vor einer Absperrkette der Polizei-Spezialeinheit CRS zeigt und die Aufschrift „Wir sind alle deutsche Juden“ trägt. Dieser Slogan stand fortan für Solidarität und gegen Ausgrenzung.
Karikatur von Willem zur Geschichte der deutsch-französischen Annäherung (2. Dezember 1998)
BildAm 2. Dezember 1998, im Anschluss an das deutsch-französische Gipfeltreffen in Potsdam, das der Bekräftigung und Erneuerung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern gewidmet war, nimmt sich der niederländische Karikaturist Willem das neue Zweiergespann Schröder-Chirac vor, das die grundsätzliche Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich nicht in Frage stellen darf. Im Hintergrund prangen die Portraits der Hauptakteure der deutsch-französischen Beziehungen seit dem legendären politischen Paar der Sechzigerjahre, Adenauer und de Gaulle.
Karikatur von Mohr zum Wirken Frankreichs und Deutschland zugunsten des europäischen Einigungswerks (Mai-Juni 2000)
Bild„Der deutsch-französische Motor“. Im Mai 2000 spottet der deutsche Karikaturist Mohr über die tatsächliche Effizienz des deutsch-französischen Duos (Präsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder) als Motor des europäischen Aufbauwerks.
Rede von Jacques Chirac im Bundestag (Berlin, 27. Juni 2000)
BildDer französische Staatspräsident Jacques Chirac hält anlässlich seines Staatsbesuchs in Berlin am 26. und 27. Juni 2000 eine Rede im Bundestag, in der er sich vor Beginn der französischen EU-Ratspräsidentschaft zu Fragen im Zusammenhang mit dem europäischen Einigungswerk äußert.
Karikatur von Plantu über die Idee einer Europäischen Verfassung (28. Juni 2000)
Bild„Verfassung. Wie bitte?!! Ich bin das Ergebnis einer Genmanipulation?? Ja und?...Hast du das nicht gewusst?“ Am 28. Juni 2000 spöttelt der französische Karikaturist Plantu über die Rolle des deutsch-französischen Zweiergespanns bei der Ausarbeitung einer künftigen Europäischen Verfassung. Das Denkmal für 1984 erinnert an den symbolischen Akt von Helmut Kohl und François Mitterrand, die im Beinhaus von Douaumont (nahe Verdun) Hand in Hand den im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten beider Länder die Ehre erweisen und auf diese Weise die Aussöhnung und den Willen nach Annäherung zwischen den beiden Ländern zum Ausdruck bringen. Am 27. Juni 2000 lanciert der französische Staatspräsident Jacques Chirac in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag in Berlin die Idee einer institutionellen Neuordnung der Europäischen Union, um das Werk von Helmut Kohl und François Mitterrand fortzuführen. Vorbereitende Überlegungen zu einer Neugestaltung der Verträge, die öffentlich geführt werden, könnten eine erste europäische Verfassung zum Ergebnis haben. Er schlägt unter anderem die Bildung einer „Pioniergruppe“ von Ländern vor, die sich im Zusammenschluss mit Deutschland und Frankreich an allen Bereichen einer verstärkten Zusammenarbeit beteiligt.
Jacques Chirac und Gerhard Schröder auf dem Europäischen Rat von Nizza (7. Dezember 2000)
BildZum Abschluss der französischen Ratspräsidentschaft findet vom 7.-9. Dezember 2000 der Europäische Rat in Nizza statt, auf dem über die Reform des Vertrags über die Europäische Union entschieden werden soll. Sie war, vor allem aufgrund der Meinungsverschiedenheiten und lebhaften Debatten der Regierungsvertreter zur institutionellen Reform, die bisher längste aller Ratstagungen. Gut gelaunt zeigen sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (sitzend) und der französische Staatspräsident Jacques Chirac, zum Auftakt der ersten Arbeitssitzung des Rates.
Karikatur von Haitzinger zu den Herausforderungen auf der Tagung des Europäischen Rates in Nizza (7. Dezember 2000)
Bild„Nizza 2000“. Am 7. Dezember 2000, anlässlich der Europäischen Ratstagung in Nizza, auf der insbesondere Beschlüsse über künftige Änderungen an den Zuständigkeiten und am institutionellen System der Gemeinschaft beschlossen werden soll, prangert der deutsche Karikaturist Horst Haitzinger das Verhalten des deutschen Bundeskanzlers Schröder und des französischen Staatspräsidenten Chirac an, die die Europäische Union untereinander aufteilen wollen. Haitzinger orientiert sich dabei am Werk des berühmten britischen Karikaturisten James Gillray (1757-1815), der für seine satirischen Zeichnungen zu politischen und sozialen Themen bekannt war. In seiner Radierung aus dem Jahre 1805, „The Plumb-pudding in danger: — or — State Epicures taking un Petit Souper“ (Der Plumpudding in Gefahr, oder: zwei politische Genießer bei der Einnahme einer kleinen Speise) sitzt William Pitt, Premierminister Großbritanniens in Regimentsuniform und mit militärischer Kopfbedeckung mit seinem französischen Widersacher Napoleon an einem Tisch. Die beiden Persönlichkeiten teilen sich einen Pudding mit Trockenfrüchten in Form einer Weltkarte. Wie in der Zeichnung von Gillray tragen auch der deutsche Bundeskanzler und der französische Staatspräsident Uniform und machen sich frohgemut über die Zukunft der EU her.
Karikatur von Ironimus über die Ergebnisse der Ratstagung von Nizza (11. Dezember 2000)
Bild„Zurück aus Nizza“. Am 11. Dezember 2000 spottet der österreichische Karikaturist Ironimus (Gustav Peichl) über die enttäuschenden Ergebnisse der Europäischen Ratstagung in Nizza und karikiert die Unstimmigkeiten im deutsch-französischen Duo hinsichtlich des künftigen institutionellen Aufbaus der Europäischen Union. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (links) und der französische Staatspräsident Jacques Chirac (rechts) werden als Sanitäter dargestellt, die die EU in verschiedene Richtungen tragen wollen.
Karikatur von Mohr zu den Herausforderungen auf der Tagung des Europäischen Rates in Nizza (12. Dezember 2000)
Bild"Europäische Parade". Am 12. Dezember 2000, wirft der deutsche Karikaturist Mohr einen ironischen Blick auf die schwachen Ergebnisse der Europäischen Ratstagung in Nizza und kritisiert die Haltung des französischen Präsidenten Jacques Chirac, dargestellt als "Gallischer Hahn", gegenüber den europäischen Partnern.
Karikatur von Mohr über die Spannungen im deutsch-französischen Duo auf der Europäischen Ratstagung von Nizza (12. Dezember 2000)
Bild„Was hat er denn?“ Am 12. Dezember 2000 verarbeitet der deutsche Karikaturist Burkhard Mohr anlässlich des schwierigen Abschlusses des Europäischen Gipfeltreffens von Nizza die Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Paris in der Frage der künftigen institutionellen Architektur der Europäischen Union und macht sich über die Zukunft des deutsch-französischen Duos als Motor für den Aufbau Europas lustig. Von links nach rechts: der französische Staatspräsident Jacques Chirac und der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Karikatur von Sakurai zur Krise in den Beziehungen des deutsch-französischen Duos (31. Januar 2001)
Bild„Das deutsch-französische Verhältnis ist exzellent.“ – Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac. Am 31. Januar 2001 stellt der deutsche Karikaturist Heiko Sakurai die Kraftprobe zwischen dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (links) und dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac (rechts) mit Blick auf europapolitische Fragen dar. An diesem Tag kommen die beiden Staatsmänner auf Wunsch von Chirac in Straßburg zusammen, um die deutsch-französischen Beziehungen, die sich nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen über die institutionelle Reform der EU auf dem Gipfeltreffen von Nizza in einer Krise befinden, zu kitten.
Die Jahre Jacques Chirac - Gerhard Schröder
Karikatur von Plantu über das problematische Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich (1. Februar 2001)
Bild„Und wenn sie dir das Sauerkraut bringt, dann sagst du schön: ,Danke, Frau Europa!‘! Wie redet der denn mit mir!!“ Am 1. Februar 2001 geht der französische Karikaturist Plantu auf die Spannungen im deutsch-französischen Duo ein und macht sich über die Versuche lustig, den Dialog zwischen Paris und Berlin wiederzubeleben. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac (links) trifft am 31. Januar im elsässischen Blaesheim mit dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) zusammen, um den deutsch-französischen Beziehungen, die seit den zähen Verhandlungen auf dem Nizzaer Gipfel am Boden liegen, neuen Schwung zu verleihen. Mit dieser von Chirac eingeleiteten Initiative werden die Blaesheim-Gespräche ins Leben gerufen, die in Abständen von zwei Monaten zwischen den Staats- und Regierungschefs Frankreichs und Deutschlands und ihren Außenministern stattfinden und eine enge und regelmäßige Abstimmung der Positionen ermöglichen sollen. Oberhalb des Bildes: Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und der ehemalige Staatspräsident François Mitterrand verfolgen besorgt die Zukunft des deutsch-französischen Duos.
Karikatur von Skott zur Führungsrolle innerhalb der EU (5. Februar 2001)
Bild„Europa - wohin?“ Am 5. Februar 2001, nach dem Treffen in Blaesheim, das dem deutsch-französischen Duo im Anschluss an heftige Spannungen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern auf dem Europäischen Rat von Nizza zu neuem Schwung verhelfen sollte, macht sich der deutsche Karikaturist über den Kampf zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Staatspräsident Jacques Chirac um die Führungsrolle in Europa lustig. Wird das Schicksal Europas von Deutschland oder Frankreich bestimmt?