Vorwort

 

Das Themendossier „Das ,deutsch-französische Duo‘ und Europa im Spiegel der Karikatur (1945-2013)“ zeichnet anhand von Karikaturen aus der deutschen und französischen Presse das gemeinsame Vorgehen des deutschen Bundeskanzlers und des französischen Staatspräsidenten als Motor der europäischen Integration nach. Die Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war im Anschluss an die lange Erbfeindschaft zwischen den beiden Staaten das Ergebnis eines außergewöhnlichen Prozesses. Das deutsch-französische Duo war und ist durch sein Wirken und seine öffentliche Wahrnehmung eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für deutsche und französische Karikaturisten.

 

Erstellt wurde das Dossier anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags am 22. Januar 1963, der die historische Aussöhnung zwischen den beiden Ländern besiegelte. Es beleuchtet auf ungewöhnliche und humoristische Weise diese Schlüsselperiode, in der die Einigung Europas vollzogen wird, und zieht Bilanz der mehr als ein halbes Jahrhundert andauernden deutsch-französischen Zusammenarbeit. Wenngleich die Strapazier- und Handlungsfähigkeit des deutsch-französisches Paares bei der Organisation des gemeinschaftlichen Europa immer wieder auf die Probe gestellt wurde und die Partnerschaft sowohl durch Brüche als auch durch Beständigkeit gekennzeichnet war, ist doch zu betonen, dass das Einvernehmen zwischen den westdeutschen Bundeskanzlern und den französischen Staatspräsidenten häufig eine entscheidende Rolle für die Fortsetzung und Neubelebung des europäischen Aufbauwerks gespielt hat. Mehr als 400 Karikaturen, die in dieser Zeit in der deutschen und französischen Presse abgedruckt wurden, zeigen die Schlüsselmomente der deutsch-französischen Beziehungen und illustrieren mit Hilfe der Erfolgsgeschichten und Niederlagen des Zweiergespanns, wie das besondere Verhältnis, diese Vernunftehe zwischen zwei Staatsmännern, das europäische Aufbauwerk geprägt hat. Es liegt auf der Hand, dass zwischen dieser bilateralen Zusammenarbeit, dem „deutsch-französischen Motor“ im Dienste Europas, und den tatsächlichen Fortschritten auf dem Weg hin zu einem gemeinschaftlichen Europa, ein enger Zusammenhang besteht.

 

Das Dossier wurde vor der Veröffentlichung einer Überprüfung (Peer Review) durch ein wissenschaftliches Komitee unterzogen, dem folgende Experten angehörten:

 

• Prof. Dr. Ursula E. Koch, emeritierte Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität, München

• Walther Fekl, ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder

• Prof. Jean-Claude Gardes, Professor an der Université de Bretagne Occidentale

 

Nach einer positiven und einstimmigen Stellungnahme des wissenschaftlichen Komitees wurde das Dossier am 19. Dezember 2013 veröffentlicht.

 

Das CVCE möchte dem Komitee für seine fachliche Unterstützung und Beratung bei der Ausarbeitung des vorliegenden Dossiers danken.

 

Nach befürwortender Stellungnahme des Expertenausschusses des CVCE wurde am 24. November 2014 eine erweiterte Version des Dossiers veröffentlicht.





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