Am 18. Februar 1974 tagen die Finanzminister der Neun in Brüssel, um über die europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu beraten. Von links nach rechts: Valéry Giscard d'Estaing im Gespräch mit Helmut Schmidt und Wilhelm Haferkamp.
Im Mai 1974 eilen der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing an das Krankenbett Europas. Die beiden scheinen „Neue Hoffnung“ für ein Europa zu bedeuten, das tief in der Währungskrise steckt.
Angesichts der europäischen Währungskrise im Jahr 1974 erscheinen der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing als die beiden Samariter, die dem kriselnden Europa Hilfe leisten.
„Inflation“. Am 3. Juni 1974 veranschaulicht der französische Karikaturist Tim, alias Louis Mitelberg, vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Währungsturbulenzen, von denen Europa Mitte der 1970er Jahre erschüttert wird, die solidarische Grundhaltung des neuen Bundeskanzlers Helmut Schmidt (links), der der Unterstützung der in Schwierigkeiten befindlichen französischen Wirtschaft (hohe Inflationsrate, Handelsbilanzdefizit usw.) Priorität einräumt. So spannt die wirtschaftlich florierende und leistungsfähige Bundesrepublik Deutschland ihren Regenschirm zum Schutz über ihrem französischen Partner auf, den Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing (rechts) repräsentiert. Durch die Unterstützung Frankreichs hofft Deutschland, ein Auseinanderbrechen Europas und eine Rückkehr zum Protektionismus verhindern zu können, was seinem rasch wachsenden Außenhandel schaden könnte. Frankreich wiederum zählt auf die Unterstützung Deutschlands bei der Einleitung einer Währungszusammenarbeit, um die Währungen zu stabilisieren und Europa Möglichkeiten zu eröffnen, wirksamer auf die Währungshegemonie des US-Dollars reagieren zu können.
„Europäische Gemeinschaft“. Am 9. Juli 1974 nimmt der österreichische Karikaturist Ironimus ironisch auf das europäische Engagement von Bundeskanzler Helmut Schmidt (links) und des französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing (rechts) Bezug, deren Körper sich in die Abkürzung EG verwandeln.
„Neue Besen …“. Am 10. Juli 1974 illustriert der deutsche Karikaturist Peter Leger das gemeinsame Vorgehen von Bundeskanzler Helmut Schmidt und des französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing, um Europa aus der Patsche zu helfen.
„Is da nich dieselbe Stelle, an der wir ausjestiegen sind!?“ Am 4. September 1974 illustriert der deutsche Karikaturist Horst Haitzinger den gemeinsamen Versuch von Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing und Bundeskanzler Helmut Schmidt, das europäische Aufbauwerk wieder anzuschieben. Im Himmel verfolgen zwei Engel, nämlich die Väter des Élysée-Vertrags von 1963 - General de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer - aufmerksam die Bemühungen des neuen deutsch-französischen Zweiergespanns, Europa voranzubringen.
„Die Bauernkriege sind noch nicht vorbei …“. Am 30. September 1974 zeigt der deutsche Karikaturist Hanns Erich Köhler, dass zwischen dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing (rechts) und Bundeskanzler Helmut Schmidt (rechts) trotz der Bemühungen des deutsch-französischen Tandems um Europa beträchtliche Meinungsverschiedenheiten in der Frage der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bestehen. Uneinig sind sich Paris und Bonn vor allem in der Frage der Festlegung der Agrarpreise. Auch wenn sich die beiden Staatsmänner zunächst ganz bereitwillig die Hand reichen, um sich gemeinsam für die strahlende Zukunft Europas einzusetzen, scheinen die Herausforderungen der GAP sie in die Zeit der Bauernkriege zurückzuversetzen, die im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts in Mittel- und Süddeutschland sowie in Teilen Lothringens und des Elsass tobten. Der französische Staatspräsident steht mit einer Sense in der Hand einem mit einer Heugabel bewaffneten Bundeskanzler gegenüber und das gute Einvernehmen scheint verflogen zu sein.
„Jeden Tag einen Schluck“. Im Jahr 1974 versuchen der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing und der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, den britischen Premierminister Harold Wilson von den Vorteilen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu überzeugen.
„Der neureiche Europäer. Der Rauch stört Sie hoffentlich nicht allzu sehr, mein lieber Giscard?“ Am 11. Dezember 1974 wirft der französische Karikaturist Jacques Laplaine (LAP) nach der Tagung der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der EWG in Paris einen ironischen Blick auf die wirtschaftliche und industrielle Stärke der Bundesrepublik Deutschland. Der Rauch, der aus dem Fabrikschornstein aufsteigt, veranschaulicht die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Frankreich hat derweil mit einer durch Arbeitslosigkeit und Inflation geschwächten Wirtschaft zu kämpfen. Von links nach rechts: Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing (dessen Kopf im Rauch verschwindet).
„Europäisches Gipfeltreffen“. Nach dem Pariser Gipfeltreffen illustriert der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang am 11. Dezember 1974 die Bemühungen des französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, ein System regelmäßiger Treffen der Staats- und Regierungschefs der Neun einzurichten. Es geht darum, die institutionellen Blockaden und den Stillstand der Entscheidungsprozesse zu überwinden und in Europa eine politische Zusammenarbeit in Gang zu setzen, an der es bislang mangelt. Mit einer Pfeife in der Hand auf einem der Gipfel sitzend, beobachtet der britische Premierminister Harold Wilson neugierig die gegenseitigen Hilfsbemühungen von Frankreich und Deutschland.
„Wenn es was Neues gibt, rufe ich Sie an … per R-Gespräch.“ Am 5. Februar 1975 spottet der französische Karikaturist Jacques Faizant vor dem Hintergrund der Annäherung zwischen dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing (rechts) und Bundeskanzler Helmut Schmidt (links) über die katastrophale wirtschaftliche Lage Frankreichs. Staatspräsident Giscard d’Estaing trägt abgerissene Kleidung wie ein Bettler und hat noch nicht einmal das Geld, seinen deutschen Partner auf eigene Kosten anzurufen. Es besteht ein deutlicher Kontrast zwischen dem prosperierenden Westdeutschland, das die internationale Krise offenbar besser bewältigt, und einem Frankreich, das geschwächt durch eine galoppierende Inflation und ein Zahlungsbilanzdefizit, eine tiefe Rezession erlebt.
Am 16. Juli 1975 besprechen der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing und der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt in Brüssel europäische Währungsfragen.
„Der ‚Europa‘-Paß - wenigstens etwas. ‚Und wozu?‘ – ‚Oh – wir dachten ein bißchen ans Augenauswischen – – –“. Am 8. Januar 1976 bemängelt der deutsche Karikaturist Hanns Erich Köhler die enttäuschenden Ergebnisse der europäischen politischen Zusammenarbeit und verurteilt die Untätigkeit des deutsch-französischen Tandems. Auf der Tagung des Europäischen Rates am 3. und 4. Dezember 1975 in Rom wird die Einführung eines einheitlich gestalteten Passes vereinbart, der ab 1978 ausgestellt werden kann. Aus der Sicht des Karikaturisten hatte der zutiefst enttäuschte europäische Bürger eine wirkliche Neubelebung des europäischen Integrationsprozesses erhofft und fragt sich nach dem Nutzen des vorgeschlagenen europäischen Passes. Auf einem Sockel (Europäische Gemeinschaft), der Risse bekommen hat und einzustürzen droht, posieren lächelnd der französische Staatspräsident Giscard und Bundeskanzler Schmidt neben dem britischen Premierminister Wilson. Die beiden Raben und der Schakal verheißen als klassische Vorboten von Unglück nichts Gutes und deuten auf das Ende der EG. Der europäische Einigungsprozess steckt in der Krise.
„MITTELEUROPA. Ich wollte, dass Frankreich zentral regiert wird und nicht, dass Europa vom Zentrum aus regiert wird!“ Mit einem Augenzwinkern lässt der französische Karikaturist Jean Effel am 12. Februar 1976 den französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing Bundeskanzler Helmut Schmidt in europäischer Geopolitik belehren. Paris möchte das Gleichgewicht in den deutsch-französischen Beziehungen wahren. Auch wenn die von Bundeskanzler Schmidt verfolgte Ostpolitik, also die Politik der Normalisierung und der Öffnung nach Osten, darauf abzielt, der Wirtschaftsmacht Bundesrepublik Deutschland zu ihrem Platz auf der internationalen Bühne zurück zu verhelfen, heißt das noch lange nicht, dass Bonn das Epizentrum des neuen „Mitteleuropa“ werden darf.
„Einen Löffel für Valéry … Einen Löffel für Helmut…“. Am 14. Februar 1976 illustriert der französische Karikaturist Alain Tredez nach dem deutsch-französischen Gipfeltreffen in Nizza die enge Zusammenarbeit zwischen Staatspräsident Giscard d’Estaing (links) und Bundeskanzler Schmidt (rechts), die sich beide für die Stärkung der politischen Rolle Europas auf der internationalen Bühne einsetzen. Um die fehlende politische Fähigkeit zu kompensieren, sorgen die beiden Politiker wie zwei Eltern, die ein im Hochstuhl sitzendes Kind füttern, dafür, dass das kleine und junge „Europa“ wächst und gedeiht.
Auf der Tagung des Europäischen Rates am 7. und 8. April 1978 in Kopenhagen legen der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing ihren Partnern einen Vorschlag für ein europäisches Währungssystem vor.
Einführung eines neuen europäischen Währungssystems (28. Juni 1978) „Beim Abendessen mit Schmidt ... Giscard versucht, die Währungsschlange zu schlucken“. Am 28. Juni 1978 witzelt der in Spanien geborene Karikaturist Vazquez de Sola über den Plan von Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing und Bundeskanzler Helmut Schmidt, ein neues europäisches Währungssystem zu schaffen, das allen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft offensteht. Nach dem Scheitern der europäischen Währungsschlange suchen die europäischen Politiker nach einem neuen Ansatz für die Gewährleistung der Stabilität ihrer Währungen.
„Aachen: Es lebe Karl der Markige! Vorwärts zum Europa der Bande von Karl dem Großen. – „Hü! Helmut, übernimm Du die Führung. – Das muss das Jahr 2000 sein. – Vorerst unternehmen sie wohl eher einen Alleingang.‘“ Am 20. September 1978 nimmt der französische Karikaturist Roland Moisan Bezug auf das Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing und Bundeskanzler Helmut Schmidt am 14. und 15. September 1978 in Aachen und macht sich über den Beschluss der beiden Staatsmänner lustig, die deutsch-französische Zusammenarbeit auszubauen und sich gemeinsam für die Währungsstabilität in Europa einzusetzen. Das irrwitzige deutsch-französische Unternehmen scheint die politischen Kreise in Frankreich allerdings kaum zu überzeugen. Während der französische Premierminister Raymond Barre und andere Minister die Zügel in der Hand haben, will Jacques Chirac, der Vorsitzende der RPR (Sammlungsbewegung für die Republik), das Pferd offenbar zum Anhalten bewegen. An der Spitze des Zuges marschieren der französische Hahn und der deutsche Adler im Gleichschritt und führen die beiden Kaiser von Europa auf ihrem Reittier an. Der französische Staatspräsident sitzt auf den Schultern von Bundeskanzler Schmidt und hält ein Zepter, das von einem „E“ für Europa überragt wird, während die Weltkugel mit dem Kreuz auf der Straße den heiligen Charakter des Kaisertums als Hüter und Beschützer der Kirche versinnbildlicht.
„Europäisches Währungssystem. – „Keine Ausreden! Wer Christmas Pudding herunterbekommt, der schafft auch das zu schlucken!‘“ Am 5. Dezember 1978 zeichnet der französische Karikaturist Jacques Faizant, wie Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing (in der Mitte) und Bundeskanzler Helmut Schmidt (links) die Grundlagen für das neue europäische Währungssystem schaffen. Die beiden Staatsmänner wollen sich der Unterstützung des britischen Premierministers und Vorsitzenden der Labour Party, James Callaghan (rechts), versichern, denn das von Deutschland und Frankreich geplante EWS findet in der Labour Party keinen einhelligen Beifall.
„Entbindungsstation. – „Es ist eine Art Schlange!‘“ Am 6. Dezember 1978 karikiert der französische Karikaturist Alain Tredez, wie aus dem gemeinsamen Handeln von Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing und Bundeskanzler Helmut Schmidt (rechts) ein neues Europäisches Währungssystem (EWS) hervorgeht. Das EWS wird häufig als bessere Schlange bezeichnet, wobei die Hauptneuerung in der Einführung des Ecu (Europäische Währungseinheit) besteht. Der Begriff „Schlange“ bezieht sich auf den Europäischen Wechselkursverbund (auch Währungsschlange genannt), der sechs Jahre zuvor durch das Abkommen von Basel vom 10. April 1972 geschaffen wurde. Es handelt sich um einen Wirtschaftsmechanismus, der die Wechselkursschwankungen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beschränkt. Solange noch keine richtige Währungsunion besteht, dient die Schlange als vorübergehende Krücke, die eine Zone der relativen Stabilität gegenüber dem internationalen Währungschaos schafft. Doch die ernsten wirtschaftlichen Probleme der Jahre 1977-1978 werden stärker als die Schlange sein und die Errichtung eines neuen Europäischen Währungssystems notwendig machen.
Am 8. Dezember 1978 illustriert der deutsche Karikaturist Peter Leger die Einführung des Europäischen Währungssystems (EWS) und die Entscheidung Italiens, Irlands und des Vereinigten Königreichs, sich nicht daran zu beteiligen. Das deutsch-französische Zweiergespann Giscard-Schmidt bildet die Grundpfeiler, die das Bauwerk stützen.
„ECU. Das berühmte Duo. Schmidt: „Pass auf, Dein Haar kitzelt mich!‘“ Am 10. Januar 1979 veranschaulicht der Karikaturist Pino Zac die Bemühungen des französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt um die Einführung eines Europäischen Währungssystems (EWS) und der Europäischen Währungseinheit (ECU), einer fiktiven einheitlichen Rechnungswährung mit einem Kurs, der den Durchschnitt der europäischen Währungen repräsentiert. Ziel der Maßnahme sind die Schaffung einer stabilen Währungszone in Europa, die Verhinderung ständiger Währungsabwertungen und die Förderung von Handel, Wachstum und wirtschaftlicher Konvergenz.
Am 22. Februar 1979 empfängt der französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing Bundeskanzler Helmut Schmidt (links) im Rahmen der 33. deutsch-französischen Konsultationen im Élysée-Palast.
Am 21. März 1980 illustriert der griechische Karikaturist Basilis Mitropoulos, genannt Bas, die Bemühungen des deutsch-französischen Zweiergespanns Giscard-Schmidt um den Abbau der Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion. Der Karikaturist hebt vor allem die Komplementarität des Auftretens von Frankreich und Deutschland auf der internationalen Bühne hervor. Während sich Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing zu Gesprächen mit dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), Leonid Breshnew, bereit zeigt, übernimmt Bundeskanzler Helmut Schmidt die Vermittlerrolle gegenüber dem US-Präsidenten Jimmy Carter. Durch den Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan im Dezember 1979 wurden die Spannungen zwischen Moskau und Washington neu entfacht, und es herrscht wieder Kalter Krieg zwischen beiden Supermächten.
„Westen. Osten. Europa. Suche stabile Position“. Am 7. Juli 1980 zeichnet der französische Karikaturist Alain Tredez anlässlich des Staatsbesuchs des französischen Staatspräsidenten in der Bundesrepublik Deutschland ein Bild von der Zukunft des europäischen Einigungswerks und von der Rolle, die der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing im Zusammenhang mit der Sicherung der Stabilität in einem Europa spielen, das zu dieser Zeit mit zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen konfrontiert ist.
„BRD. – Heilige Allianz“. Am 7. Juli 1980 macht sich der französische Karikaturist Piem anlässlich des Staatsbesuchs von Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) über das gute Einvernehmen zwischen dem französischen Staatspräsidenten und Bundeskanzler Helmut Schmidt lustig. Nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug küsst Valéry Giscard d’Estaing wie der Papst den deutschen Boden, während sich das kleine „Gretchen“ (das Mädchen mit geflochtenen Haarzöpfen ist Inbegriff Deutschlands in der französischen Karikatur) über die nahezu märchenhaft anmutende Annäherung zwischen den beiden Staatsmännern freut.
„Tandem Paris-Bonn. Und wer sitzt vorn?“ Am 8. Juli 1980 illustriert der deutsche Karikaturist Klaus Pielert anlässlich des Staatsbesuchs von Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) das gute Einvernehmen zwischen dem französischen Staatspräsidenten und dem deutschen Bundeskanzler (links) und nimmt das Kräfteverhältnis innerhalb des deutsch-französischen Tandems ins Visier.
Am 24. Mai 1981, drei Tage nach der Amtsübernahme durch François Mitterrand, empfängt der neue französische Staatspräsident Bundeskanzler Helmut Schmidt im Élysée-Palast. Bei dieser ersten Unterredung zwischen den beiden Staatsmännern geht es um das Europäische Währungssystem und die Krise um die Kurzstreckenraketen in Europa.
Am 4. Oktober 1981 wertet die französische Regierung den Franc um 3 % ab, während die Bundesrepublik Deutschland ihre Währung um 5,5 % aufwertet. Am 16. Oktober 1981 prangert der französische Karikaturist Louis Mitelberg, alias Tim, die Abwertung des französischen Franc zum Vorteil Deutschlands an. Bundeskanzler Helmut Schmidt gibt der "Säerin" einen Handkuss und nimmt sich gleichzeitig ein Stück vom Franc weg. Die "Semeuse", allegorische Figur auf der Rückseite der französischen 1 Franc-Münze seit 1897, verkörpert das arbeitsame Frankreich.