Karikatur von Köhler zum geplanten Europäischen Pass (8. Januar 1976)

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„Der ‚Europa‘-Paß - wenigstens etwas. ‚Und wozu?‘ – ‚Oh – wir dachten ein bißchen ans Augenauswischen – – –“. Am 8. Januar 1976 bemängelt der deutsche Karikaturist Hanns Erich Köhler die enttäuschenden Ergebnisse der europäischen politischen Zusammenarbeit und verurteilt die Untätigkeit des deutsch-französischen Tandems. Auf der Tagung des Europäischen Rates am 3. und 4. Dezember 1975 in Rom wird die Einführung eines einheitlich gestalteten Passes vereinbart, der ab 1978 ausgestellt werden kann. Aus der Sicht des Karikaturisten hatte der zutiefst enttäuschte europäische Bürger eine wirkliche Neubelebung des europäischen Integrationsprozesses erhofft und fragt sich nach dem Nutzen des vorgeschlagenen europäischen Passes. Auf einem Sockel (Europäische Gemeinschaft), der Risse bekommen hat und einzustürzen droht, posieren lächelnd der französische Staatspräsident Giscard und Bundeskanzler Schmidt neben dem britischen Premierminister Wilson. Die beiden Raben und der Schakal verheißen als klassische Vorboten von Unglück nichts Gutes und deuten auf das Ende der EG. Der europäische Einigungsprozess steckt in der Krise.

Quelle und Copyright

Quelle: KÖHLER, Hanns Erich. "Der "Europa"-Paß - wenigstens etwas. Und wozu? - Oh - wir dachten ein bißchen ans Augenauswischen - - -" dans Frankfurter Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland. Frankfurt/Main: FAZ Verlag GmbH. 08.01.1976, n°6, p.3.

Copyright: (c) Köhler / Wilhelm-Busch-Gesellschaft e.V., Hannover

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Karikatur von Köhler zum geplanten Europäischen Pass (8. Januar 1976)