Die Saarfrage
Die Saarfrage
TextKarikatur von Meinhard zur schwierigen Saarfrage (18. Januar 1950)
Bild Am 15. Januar 1950 treffen sich der französische Außenminister Robert Schuman (rechts) und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (links) in Bonn. Am 18. Januar 1950 illustriert der deutsche Karikaturist Fritz Meinhard, wie die schwierige Frage um die politische und wirtschaftliche Autonomie des Saarlandes zu einer „Kleinen Störung beim Kaffeestündchen" führt.
Karikatur von Ekö zur Lösung der Saarfrage (18. Januar 1950)
Bild„Nehme: Saar. Biete: freundliches Gesicht.“ Am 18. Januar 1950, kurz nach dem Besuch des französischen Außenministers Robert Schuman in der Bundesrepublik Deutschland, verurteilt der deutsche Karikaturist Ekö (Egon Körbi) die französische Haltung zur politischen und wirtschaftlichen Zukunft des Saarlandes. Von links nach rechts: Robert Schuman, französischer Außenminister, und Bundeskanzler Konrad Adenauer.
Karikatur von Stig zur Saarfrage (März 1950)
Bild„Kommentar zur Lage. In der Europaschmiede.“ Im März 1950 illustriert der Karikaturist Stig (Roland Stigulinszky) auf der Titelseiteder satirischen Zeitschrift Der Tintenfisch , wie das Saarland seiner europäische Berufung unter den wohl meinenden Blicken seiner Nachbarn gerecht wird. Von links nach rechts: der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill, der italienische Ministerpräsident Alcide de Gasperi, der ehemalige belgische Premierminister Paul-Henri Spaak, der französische Außenminister Robert Schuman und Johannes Hoffmann, saarländischer Ministerpräsident, sind dazu bereit die Europäisierung des Saargebiets „zu schmieden“. Im Hintergrund, beobachten Bundeskanzler Konrad Adenauer (rechts) und General de Gaulle (links) das Schauspiel.
Karikatur zu den Konsequenzen der Unterzeichnung der Saarkonventionen (7. März 1950)
Bild„Die Entführung der Saar – Du kriegst sie nach 50 Jahren wohlerhalten wieder“. Am 7. März 1950 kommentiert die Rheinische Zeitung die Unterzeichnung der Saarkonventionen, illustriert deren Konsequenzen für das Saarland und betont die Emotionen, die sie in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) hervorrufen. Zwar erhält die Regierung des Saarlandes durch die Konventionen mehr Autonomie, für die folgenden fünfzig Jahre jedoch wird Frankreich die Verantwortung für den Betrieb der Saargruben übertragen. Von links nach rechts: Robert Schuman, französischer Außenminister, auf seinem Pferd „entführt“ die „junge Saar“ unter dem missbilligenden Blick des Bundeskanzler Konrad Adenauer.
Karikatur von Leger zur Haltung Frankreichs bei der Lösung der Saarfrage (7. März 1950)
Bild„Es waren zwei Königskinder – aber leider wurde die Brücke bis zum Friedensvertrag demontiert!“ Am 7. März 1950, in einem Kommentar zur Unterzeichnung der Saarkonventionen am 3. März 1950 in Paris, klagt der deutsche Karikaturist Peter Leger die französische Saarland-Politik an und zeigt sich beunruhigt über die Zukunft der deutsch-französischen Annäherung. Von links nach rechts: Robert Schuman, französischer Außenminister, und Johannes Hoffmann, saarländischer Ministerpräsident.
Karikatur von Lang zur Saarfrage (2. Februar 1952)
Bild„Abkühlung in der Hochzeitsnacht“. Am 2. Februar 1952 zeigt der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang, dass die Lösung der Saarfrage Spannungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) hervorruft. Das „junge deutsch-französische Paar“, dargestellt durch Bundeskanzler Konrad Adenauer (links) und Frankreich in Gestalt von Marianne mit Jakobinermütze (links), streitet sich um die Bettdecke, auf der die Aufschrift „Saar“ zu lesen ist.
Karikatur von Lang über die Zukunft der Saar (22. März 1952)
Bild„Hartes Saar-Obst.“ Im März 1952 bringt der deutsche Karikaturist Ernst Maria Land die Schwierigkeiten zur Sprache, die der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Außenminister Robert Schuman haben, das Saarproblem zu „verdauen“ und die Europäisierung des Saargebiets könnte die Lösung sein.
Karikatur von Mitelberg zur Regelung der Saarfrage (28. März 1952)
Bild„Für das Saargebiet. Deutsche Ostgrenze.“ Vor dem Hintergrund der Regelung der Saarfrage kritisiert der französische Karikaturist Louis Mitelberg am 28. März 1952 das Vorgehen des französischen Außenministers Robert Schuman (rechts), der sich für die Belange Deutschlands und der USA einzusetzen scheint. Auf dem Grenzschild sitzt US-Außenminister Dean Acheson, der sehr an der Zukunft des Saarlandes interessiert ist. Bei den Verhandlungen zwischen Frankreich und den saarländischen Behörden greift Schuman den Gedanken eines europäischen Statuts für das Saarland auf. Die deutsche Bundesregierung unter Kanzler Konrad Adenauer (der unter dem Grenzschild sitzt) fordert hingegen offen das Ende des besonderen Saarstatuts und die Wiedereingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Aufgrund seiner eigenen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen lehnt Frankreich es ab, diesen Forderungen Folge zu leisten. Erst am 27. Oktober 1956 werden Frankreich und die Bundesrepublik die Luxemburger Verträge über die politische Wiedereingliederung des Saarlandes in die BRD zum 1. Januar 1957 unterzeichnen.
Karikatur zur politischen Zukunft des Saarlandes (1. August 1952)
Bild„Kommentar zur Lage. – Marianne: Aber Michael, der Junge ist schon zu erfahren! Lassen wir ihm doch endlich seine Selbständigkeit!‘ – Michel: ‚Ja, Marianne, du hast recht! Wenn wir seinen Wunsch, als erster ins Europahaus einzuziehen, erfüllen, werden uns beiden in Zukunft Kummer und Sorgen erspart bleiben“. Am 1. August 1952 illustriert die Zeitschrift „CVP-Rundschau“, Presseorgan der saarländischen Christlichen Volkspartei, auf ihre Weise die laufenden Verhandlungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) über die politische Zukunft des Saarlandes. Auf der Straße nach Europa schieben Frankreich in Gestalt einer modernen Marianne mit Jakobinermütze und Bundeskanzler Adenauer mit der Mütze des Michels auf dem Kopf einen Kinderwagen mit der Aufschrift „DBR“ und unterhalten sich über die Zukunft eines kleinen Jungen, der die Kleidung eines Grubenarbeiters trägt und das Saarland symbolisiert.
Karikatur von Hicks über die deutsch-französischen Beziehungen im Zusammenhang mit dem Saarland (7. August 1952)
Bild„Urlaubs-Match Schuman-Adenauer (Balljunge Hallstein)“. Am 7. August 1952 spöttelt der deutsche Karikaturist Wolfgang Hicks über die enttäuschenden Ergebnisse der Verhandlungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Zukunft des Saarlandes. Ausgestreckt auf ihren Liegestühlen liefern sich der französische Außenminister Robert Schuman und Bundeskanzler Konrad Adenauer mit dem Rücken zueinander ein Tennismatch, das wenig Erfolg verspricht. Trotz der Bemühungen von Walter Hallstein, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, die Tennisbälle mit der Aufschrift „Saar“ aufzuheben und das Spiel wieder in Gang zu bringen, ändert sich nichts: die bilateralen Gespräche verlaufen im Sande.
Karikatur über die Lösung der deutsch-französischen Probleme (August 1952)
Bild„Pariser Nacholympiade 52: Unbegreiflich, unbegreiflich – die höchste Hürde gleich an den Anfang zu stellen ...!“ Im August 1952 stellt die satirische Zeitschrift Der Tintenfisch die Saarfrage als erste Hürde dar, die die „Läufer“ Robert Schuman, französischer Außenminister, und Konrad Adenauer, Kanzler der Bundesrepublik Deutschland (BRD), auf ihrem mit Stolperfallen gespickten Weg zum vereinten Europa überwinden müssen.
Broschüre über die Saarfrage (1953)
TextIm Jahr 1953 gibt die Europa-Bewegung im Saarland eine Broschüre heraus, in der sie die Frage der Europäisierung des Saargebiets erläutert und illustriert.
Karikatur von Kb2 zur Zukunft des Saarlandes (27. Oktober 1954)
Bild„Papas!“ Am 27. Oktober 1954, vier Tage nach Unterzeichnung der Pariser Verträge, mit denen die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland (BRD) wiederhergestellt wurde, zeichnet der französische Karikaturist Kb2 ein ironisches Bild der Konsequenzen dieser Verträge, denen zufolge das Saarland im erweiterten Rahmen der Westeuropäischen Union (WEU) einen europäischen Status erhalten soll. Die Europa, die in ihrem Krankenhausbett ausgestreckt ist, präsentiert den beiden Papas, dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès France und dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer, stolz das neugeborene Saarland. Am 23. Oktober 1955 verwerfen jedoch 67,7 % der saarländischen Wähler in einer Volksabstimmung das in den Pariser Verträgen vorgesehene europäische Saarstatut, und Frankreich muss sich folglich damit abfinden, dass das Saarland wieder an Westdeutschland angegliedert wird.
Karikatur zur Volksabstimmung über das Saarstatut (13. August 1955)
Bild„Das Sorgenkind. Marianne, es hat doch früher immer alles geschluckt!" Am 13. August 1955 veröffentlicht die Zeitschrift Deutsche Saar, Presseorgan der Demokratischen Partei Saar (DPS), eine Karikatur, die die Machenschaften Frankreichs und des saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmanns kritisiert, die zu den Hauptverfechtern des neuen Saarstatuts gehören.
Karikatur von César zur Saarfrage (2. November 1955)
Bild„Adenauer -– Sarre. Ja Bonn, ma mine, schönen Dank!“ Am 2. November 1955 portraitiert der Karikaturist und gebürtige Spanier César einen Bundeskanzler Adenauer, der höchst erfreut über die Wiederangliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik ist. Am 23. Oktober 1955 verwerfen 67,7 % der saarländischen Wähler in einer Volksabstimmung das in den Pariser Verträgen vorgesehene europäische Saarstatut und Frankreich muss sich damit abfinden, dass das Saarland wieder an Westdeutschland angegliedert wird. Das im Rahmen der Kriegsreparationen von Frankreich besetzte Saarland zählt zu den reichsten und produktivsten Kohlerevieren in Europa.