Die Nouvelles équipes internationales
Die „Nouvelles équipes internationales“ (NEI)
Die offiziell im März 1947 in Chaudfontaine in der Nähe von Lüttich gegründeten „Nouvelles équipes internationales“ (NEI) sind offen christdemokratischer Prägung. Sie werden von herausragenden Persönlichkeiten wie Robert Schuman, Georges Bidault, Alcide de Gasperi oder Konrad Adenauer geprägt. Die NEI werden auf Initiative des französischen Volksrepublikaners Robert Bichet gegründet, der schnell die Unterstützung des Belgiers Désiré Lamalle und des Präsidenten der belgischen christlich-sozialen Partei Auguste de Schryver erhält. Es handelt sich um einen lockeren Zusammenschluss einzelner Personen und Persönlichkeiten, die eine Internationale der christdemokratischen Parteien bilden wollen. Diese Bewegung soll jedoch auch Nicht-Katholiken offen stehen, sofern sie die Leitlinien der sozialen Demokratie anerkennen.
Ursprünglich sollen die NEI vor allem dem Kommunismus Einhalt gebieten und eine Antwort auf das Kominform geben, das Stalin im Oktober 1947 gegründet hatte, um einen regelmäßigen Kontakt zwischen den europäischen kommunistischen Parteien zu gewährleisten. Das europäische Aufbauwerk erscheint den NEI jedoch schnell als das beste Mittel zur Verteidigung der christlichen Werte in Westeuropa gegen den Sowjetblock in einem Klima des Kalten Krieges. Die NEI legen ihren Schwerpunkt stärker auf soziale denn auf wirtschaftliche Gesichtspunkte der europäischen Integration und bleiben so der christlich-sozialen Doktrin treu, die das Primat des Menschen fordert. Sie betreiben eine intensive Propaganda in der Öffentlichkeit und vor allem bei den jungen Menschen. Im Jahr 1965 benennen sie sich in Europäische Union Christlicher Demokraten (EUCD) um.