Die Berlin-Frage


In den fünfziger Jahren ist Berlin noch immer in einen westlichen Teil mit dem amerikanischen, dem britischen und dem französischen Sektor und einen sowjetischen Teil geteilt. Bei jeder internationalen Krise spiegelt sich die Schwere des Konflikts am Schicksal Berlins wider. Denn die westlichen Alliierten bestehen auf der Wahrung ihrer Rechte in der früheren Reichshauptstadt. Für die kommunistische Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) stellt West-Berlin eine permanente Provokation dar, da viele Ostdeutsche Westberlin für die Flucht ins Exil nutzen.


Der Arbeiteraufstand in Ost-Berlin


1953 erzielt das Produktionsniveau in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nur mittelmäßige Ergebnisse. Um die Produktion anzukurbeln, zwingt die Sozialistische Einheitspartei (SED) unter der Führung des Stalinisten Walter Ulbricht den Arbeitern immer härtere Arbeitsbedingungen auf. Gleichzeitig verspricht er ihnen keinerlei Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung. Die Ostberliner stellen neidvoll fest, dass der wirtschaftliche Wohlstand in den Westsektoren ständig steigt.


Am 16. und 17. Juni 1953 brechen in Ost-Berlin aufständische Streiks aus und weiten sich schnell auf ganz Ostdeutschland aus. Sie werden jedoch durch die militärische Intervention der sowjetischen Armee niedergeschlagen, die zahlreiche Opfer fordert. Nach dem Scheitern dieses Aufstands im Juni 1953 kommt es zur Flucht von Hunderttausenden Ostdeutschen in die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Innerhalb von weniger als zehn Jahren fliehen mehr als zwei Millionen Menschen aus dem Osten in den Westen. Um dieser Massenabwanderung Einhalt zu gebieten, die die Wirtschaft des Landes beträchtlich schwächt, versperrt die DDR schließlich durch den Bau der Berliner Mauer im Jahre 1961 den Weg in den Westen.

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