1950-1954 Bildung des gemeinschaftlichen Europas

1950-1954 Bildung des gemeinschaftlichen Europas


Auf die Ära der Wegbereiter, in der noch alles möglich schien, während der jedoch bestimmte Bestrebungen, die durch die Dringlichkeit oder durch utopische Ideen gekennzeichnet waren, von den sich überschlagenden Ereignissen oder der Trägheit der Staaten im Keim erstickt wurden, folgt eine Phase, in der konkrete Projekte eine echte Chance besitzen. Die auf Konsens und Zwischenstaatlichkeit beruhenden Methoden werden von Initiativen abgelöst, die einen supranationalen Ansatz möglich erscheinen lassen. Das gemeinschaftliche Europa, entstanden aus dem Schuman-Plan, macht seine ersten Schritte und organisiert sich. Die wachsende Annäherung zwischen den langjährigen Erzfeinden Frankreich und Deutschland tritt in den Mittelpunkt des Interesses und motiviert weitere Länder, sich auf das europäische Abenteuer einzulassen. Während Mittel- und Osteuropa fest unter der Herrschaft der von der Sowjetunion abhängigen kommunistischen Regime steht, beschließen die Sechs aus Westeuropa, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, und entwickeln allmählich neue Formen der sektoriellen Integration, die andere Staaten zur Mitarbeit anregen können. Die Landwirtschaft, der Verkehr und die öffentliche Gesundheit kristallisieren sich als mögliche Triebfedern der sektoriellen Integration in Europa heraus.

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