Am 16. Dezember 1956 analysiert die österreichische Tageszeitung Wiener Zeitung die Konsequenzen der Einrichtung einer europäischen Freihandelszone für Österreich.
Nach den Verhandlungen der Sechs in Val Duchesse zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Euratoms legt Fritz Bock, österreichischer Handels- und Industrieminister, am 21. Februar 1957 ausführlich die möglichen Auswirkungen des Gemeinsamen Marktes auf die österreichische Wirtschaft dar.
Am 4. August 1957 untersucht die Österreichische Neue Tageszeitung, die von der österreichischen Handelskammer herausgegeben wird, die Beteiligung der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) an den Plänen für eine europäische Freihandelszone.
Am 10. Dezember 1957 warnt Ernst Fischer, kommunistisches Mitglied des österreichischen Nationalrates, im Zusammenhang mit den Plänen für eine Freihandelszone in Europa vor der Übermacht ausländischer Kartelle und betont, wie wichtig die Wahrung der Rechte der Arbeitnehmer in Österreich ist.
Am 11. Januar 1958 spricht sich die österreichische Arbeiter-Zeitung für die Teilnahme Österreichs an den Plänen für eine europäischen Freihandelszone aus, fordert aber gleichzeitig ein Übergangssystem angesichts der besonderen Lage der österreichischen Wirtschaft.
Am 12. Juli 1958 veröffentlicht Bruno Kreisky, österreichischer Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, in der Wiener Zeitschrift Die Furche einen Artikel, in dem er die Bedeutung und die Bedingungen einer Teilnahme neutraler Staaten an den Bemühungen um die europäische Integration darlegt.
Angesichts der Ungewissheit der Pläne für eine große europäische Freihandelszone und in Erwägung der Benachteiligung der europäischen Länder außerhalb der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), fordert die österreichische Wiener Zeitung am 20. März 1959 die Verantwortlichen der Politik des Landes dazu auf, die Handlungsfreiheit Österreichs für eigene Initiativen zu nutzen.
Am 22. November 1959 kommentiert die Wiener Tageszeitung Die Presse die Kritik Leopold Wagners, des Präsidenten des Österreichischen Wirtschaftsbundes, an der Haltung der österreichischen Sozialisten gegenüber dem europäischen Aufbauwerk.
Am 26. November 1959 kommentiert die Wiener Tageszeitung Die Presse die Reaktion von Maurice Faure, ehemaliger französischer Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten und ehemaliger Minister für die europäischen Institutionen, auf die Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und betont die Schwierigkeiten einer Verständigung zwischen der EFTA und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).
Am 26. November 1959 kommentiert die Wiener Tageszeitung Die Presse die künftigen Debatten des Nationalrates über den Beitritt Österreichs zur Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und kritisiert die Art und Weise, wie die Parlamentarier von der Regierung absichtlich vor vollendete Tatsachen gestellt worden sein sollen.
Am 26. November 1959 betont der österreichischen Bundeskanzler Julius Raab vor dem Nationalrat die Rolle Österreichs bei der Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und unterstreicht die Verantwortung des Landes für die Entwicklung einer Wirtschaftszusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der EFTA und denen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC).
Während der Debatten im Nationalrat über den Beitritt Österreichs zur Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA)am 26. November 1959 präsentieren die Abgeordneten Rudolf Reisetbauer (ÖVP), Wilfried Gredler (FPÖ), Karl Czernetz (SPÖ) und Jörg Kandutsch (FPÖ), sowie der Vizekanzler Bruno Pittermann (SPÖ), der Außenminister Bruno Kreisky (SPÖ) und der Minister für Handel und Wiederaufbau Fritz Bock (ÖVP) die Vor- und Nachteile dieser Entscheidung für die österreichische Wirtschaft.
Am 28 November 1959 kommentiert die österreichische Arbeiter-Zeitung die Parlamentsdebatten in Wien über den Beitritt Österreichs zur Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und begrüßt das Engagement der Sozialisten des Landes für Europa.
Am 28. November 1959 kommentiert die Wiener Tageszeitung Die Presse die Debatten im Nationalrat über den Beitritt Österreichs zur Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und begrüßt die Entscheidung der Regierung, auf die Vereinigung Europas auf wirtschaftlicher Ebene hinzuarbeiten.
Im Dezember 1959 analysiert der österreichische Handels- und Industrieminister Fritz Bock in der Zeitschrift Österreichische Monatshefte die Gründe für das Scheitern der großen europäischen Freihandelszone und geht auf die besondere Lage Österreichs ein, dass zwischen einer Teilnahme an der zukünftigen Europäischen Freihandelassoziation (EFTA) und seinen Bemühungen um einen möglichen Beitritt zu den Europäischen Gemeinschaften hin- und hergerissen ist.
Im Dezember 1959 zeigt die österreichische Kino-Wochenschau einen Bericht über die politischen und diplomatischen Debatten über die Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA).
Am 3. Januar 1960 schildert die österreichische Wiener Zeitung die Reaktion des österreichischen Außenministers Bruno Kreisky und des österreichischen Handelsministers Fritz Bock nach der Unterzeichnung des Abkommens über die Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA).
Der österreichische Außenminister Bruno Kreisky (links) und der österreichische Handelsminister Fritz Bock (rechts) am 3. Januar 1960 auf dem Wiener Flughafen auf ihrem Weg nach Stockholm, um dort das Abkommen über die Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) zu unterzeichnen.
Am 4. Januar 1960 unterzeichnen die Botschafter oder Außenminister Dänemarks, Norwegens, Österreichs, Portugals, Schwedens, der Schweiz und des Vereinigten Königreichs in Stockholm das Abkommen zur Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), das am 3. Mai 1960 in Kraft tritt.
Am 20. Januar 1960 reagiert Karl Czernetz, österreichisches Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates, auf eine Rede des Kommissionspräsidenten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) Walter Hallstein, in der dieser die Stellung der neutralen Staaten in Europa angesprochen hatte, und erläutert, warum Österreich beschlossen hat, die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) mitzubegründen.
Am 12. März 1960 veröffentlicht der österreichische Handelsminister Fritz Bock in der Zeitschrift Die Furche einen Artikel, in dem er die Grundzüge der Europapolitik Österreichs darlegt und besonders die Stellung Österreichs in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) unterstreicht.
Österreich und der Brückenschlag zwischen EFTA und EWG
Am 7. Mai 1961 kommentiert die österreichische Arbeiter-Zeitung die Konsequenzen eines möglichen Beitritts des Vereinigen Königreichs zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und habt den Vorschlag der Wiener Regierung hervor, einen Brückenschlag zwischen den Sechs und den anderen Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) zu tun, um ihre Handelsbeziehungen zu intensivieren.
„Zwischen den Stühlen.“ Der österreichische Karikaturist Ironimus schildert im Jahre 1963 die unangenehme Lage Österreichs, das Gründungsmitglied der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) ist und trotzdem über die Möglichkeit eines Beitritts zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) nachdenkt.
Am 23. Juni 1964 kritisiert die Wiener Arbeiter-Zeitung scharf die Meinungsverschiedenheiten in der österreichischen Regierung hinsichtlich der in den Verhandlungen in Brüssel einzunehmenden Haltung und fordert, dass das Land seine Beziehungen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) intensiviert, ohne auf die Vorteile seiner Mitgliedschaft in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) zu verzichten.
Am 24. Mai 1965 nehmen die österreichischen Regierungsmitglieder Bruno Kreisky, Karl Schleinzer, Josef Klaus und Bruno Pittermann (von links nach rechts) in Wien am Gipfel der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) teil.
Österreich und der Brückenschlag zwischen EFTA und EWG
Am 24. Mai 1965 ruft das Schlusskommuniqué der Ministertagung des Rates der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) in Wien zu einer Intensivierung der Beziehungen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) auf, um der Spaltung zwischen den beiden Organisationen ein Ende zu setzen.
In seinen politischen Memoiren erinnert sich Bruno Kreisky, ehemaliger österreichischer Minister für Auswärtige Angelegenheiten, an die Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) im Jahre 1960 und an die Verhandlungen, die am 22. Juli 1972 in Brüssel zur Unterzeichnung der Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und den Mitgliedstaaten der EFTA, die nicht den Beitritt zur EWG beantragt hatten, führten.
Auf einer Europa-Konferenz am 13. November 1972 im Palais Palffy in Wien beschreibt Edmund P. Wellenstein, der Delegationschef der Europäischen Kommission für die Erweiterungsverhandlungen der Europäischen Gemeinschaften, die besonderen Probleme Österreichs bei der Neudefinierung der Beziehungen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA).
Am 24. November 1972 schätzt der österreichische Handelsminister Fritz Bock, dass die Unterzeichnung der Assoziationsabkommen zwischen den Mitglieder der EFTA und der EWG die EFTA bald überflüssig machen werden, betont jedoch gleichzeitig ihre Bedeutung und ihre Notwendigkeit für den Prozess der wirtschaftlichen Vereinigung Europas.
„Bruno und die sieben Zwerge“. Anlässlich eines Gipfeltreffens der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) am 13. Mai 1977 in Wien hebt der österreichische Karikaturist Ironimus das Wirken des Bundeskanzlers Bruno Kreisky in der EFTA hervor.
In May 1979, in an article for the EFTA Bulletin, Helmut Romé, economic editor of the Vienna-based daily newspaper Arbeiter-Zeitung, organ of the Social Democratic Party of Austria (SPÖ), analyses the nature and development of economic relations between the European Free Trade Association (EFTA) and the European Economic Community (EEC).
Im der Ausgabe Januar-März 1985 des EFTA Bulletin zieht der österreichische Journalist Jean Komaromi eine vorläufige Bilanz der Bestrebungen Österreichs um eine Wirtschaftsintegration, die das Land seit 1960 im Rahmen der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) verfolgt.
Österreich und die Schaffung des Europäischen Wirtschaftsraumes
Am 12. November 1991 kritisiert der Vorsitzende der Parlamentsfraktion der liberalen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Norbert Gugenbauer, während der Debatten im Nationalrat die Teilnahme Österreichs am Gemeinsamen Wirtschaftsraum (EWR) und fordert den sofortigen und schnellen Beitritt des Landes zu den Europäischen Gemeinschaften.
Am 22. April 1991 verleiht Manfred Scheich, ständiger Vertreter Österreichs bei den Europäischen Gemeinschaften, in Wien seiner Meinung über die Pläne für einen Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) Ausdruck und beschreibt die verschiedenen Aspekte der österreichischen Europa-Politik.
Am 12. Mai 1992 hält der österreichischen Außenminister Aloïs Mock Nationalrat eine Rede über Bedeutung der Unterzeichnung des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) am 2. Mai in Porto und plädiert für eine Vertiefung der Kontakte zwischen Österreich und der Europäischen Union.
Am 12. Mai 1992 kritisiert Johannes Voggenhuber, Sprecher der Grünen im österreichischen Nationalrat, die Mitgliedschaft Österreichs im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und legt dessen Risiken dar.
„Der Mutsprung.“ Am 2. Mai 1992 unterzeichnet die österreichische Regierungskoalition zwischen SPÖ (Sozialdemokratischen Partei) und ÖVP (Österreichische Volkspartei) trotz der Proteste der Oppositionsparteien in Porto den Vertrag zur Gründung des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).
In diesem Interview spricht Manfred Scheich, von 1987 bis 1995 Leiter der Sektion für Integrations- und Wirtschaftspolitik im österreichischen Außenministerium und österreichischer Chefverhandler in den Beitrittsverhandlungen zwischen Österreich und der Europäischen Union, über die Reaktion der österreichischen Behörden auf den Vorschlag zur Gründung eines Europäischen Wirtschaftsraumes, den der Kommissionspräsident der Europäischen Gemeinschaften, Jacques Delors, im Januar 1989 unterbreitet hatte, und über den Einfluss dieses Vorschlags auf die Beitrittsverhandlungen zwischen Österreich und den Europäischen Gemeinschaften.