Die Flaggen des Europarates
Entwürfe einer Flagge für eine europäische Organisation
Text Diese Skizzen bringen den Wunsch zahlreicher proeuropäischer Bewegungen seit Ende des Ersten Weltkriegs zum Ausdruck, den Kontinent mit einer politischen Organisation auszustatten.
„Entwurf einer europäischen Flagge“ (Straßburg, 23. August 1949)
TextBei der Gründung des Europarates im Jahre 1949 reichen viele Personen Vorschläge für eine europäische Flagge ein. So auch Camille Manné im August 1949.
Anmerkung des Direktors für Information an den Generalsekretär über das Emblem des Europarats (23. November 1949)
TextIn diesem Dokument von November 1949, in dem sich der Direktor für Information und Presse des Europarats, Paul M.G. Lévy, an seinen Generalsekretär wendet, sind die Notwendigkeit eines Emblems für die Organisation sowie der für dessen Übernahme vorgesehene Zeitrahmen festgelegt.
Memorandum von Richard Coudenhove-Kalergi über die Europaflagge (Gstaad, 27. Juli 1950)
TextRichard Coudenhove-Kalergi, Präsident der Paneuropa-Union und Generalsekretär der Europäischen Parlamentarier-Union, schlägt im Juli 1950 in diesem Memorandum vor, die Flagge seiner Bewegung auch zur Flagge des Europarats zu machen.
Flagge der Paneuropa-Bewegung (1923)
TextDer Präsident der Paneuropa-Bewegung, Richard Coudenhove-Kalergi, schlägt 1950 vor, die seit 1923 von seiner Bewegung benutzte Flagge, ein rotes Kreuz auf gelbem Kreis vor blauem Hintergrund, als Flagge des Europarates zu wählen.
„Eine Flagge für Europa“ in Saisons d’Alsace (1950)
TextIn einem Artikel in der französischen Zeitschrift Saisons d’Alsace aus dem Jahr 1950 stellen Paul M.G. Lévy, Direktor des Informations- und Pressedienstes des Europarat, und Paul Martin, stellvertretender Konservator der städtischen Museen in Straßburg, ihren Vorschlag für ein neues Emblem des Europarates vor: eine weiße Flagge mit grünem Kreuz und mit dem Straßburger Stadtwappen in der Mitte.
Memorandum des Generalsekretariats des Europarats zur Europaflagge (Straßburg, 16. Juli 1951)
TextIn diesem Memorandum vom 16. Juli 1951 stellt der Generalsekretär des Europarats die einzelnen für die Organisation vorgeschlagenen Emblementwürfe vor, über die der Ausschuss für die Geschäftsordnung und Immunitäten zu entscheiden und der Beratenden Versammlung einen Bericht vorzulegen hat.
Entwurf einer europäischen Flagge von Salvador de Madariaga (1. Dezember 1951)
TextAm 1. Dezember 1951 schlägt Salvador de Madariaga, spanischer Staatsmann und Gründer des Europa-Kollegs in Brügge, für Europa eine blaue Flagge mit einer Anordnung von Sternen vor, welche die europäischen Hauptstädte darstellen sollen. Straßburg als Sitz des Europarates erhält einen größeren Stern.
Der Beratenden Versammlung des Europarates vorgelegte Entwürfe für eine Flagge (Dezember 1951)
TextDas Generalsekretariat des Europarates legt der Beratenden Versammlung im Dezember 1951 zwölf Entwürfe für eine Flagge vor, die zum Emblem der Organisation gewählt werden soll.
Brief von Filippo Caracciolo an die Abgeordneten der Beratenden Versammlung des Europarats (Straßburg, 6. Dezember 1951)
TextIn diesem Brief von Dezember 1951 bittet der stellvertretende Generalsekretär des Europarats die Abgeordneten der Beratenden Versammlung, zu den zwölf Flaggenentwürfen Stellung zu nehmen, die als Symbol für die europäische Organisation vorgeschlagen wurden.
Brief von Arsène Heitz an Filippo Caracciolo (Straßburg, 5. Januar 1952)
TextArsène Heitz übermittelte dem Generalssekretär und dem Direktor für Information des Europarats mehrere Dutzend Flaggenentwürfe. Heitz selbst war im Postdienst tätig und entwarf die Flagge mit den zwölf goldenen Sternen, die 1955 vom Ministerkomitee der Organisation angenommen wurde. In diesem Brief von Januar 1952 schlägt er eine Flagge vor, die sich an der Standarte Karls des Großen und den Flaggen der skandinavischen Länder orientiert.
Brief von Filippo Caracciolo an die Abgeordneten der Beratenden Versammlung des Europarats (Straßburg, 15. Februar 1952)
TextIn diesem Brief vom 15. Februar 1952 legt der stellvertretende Generalsekretär des Europarats die Ergebnisse der Umfrage unter den Abgeordneten der Beratenden Versammlung dar. Gegenstand der Umfrage waren die zwölf Flaggenentwürfe, die als Symbol für die europäische Organisation vorgeschlagen wurden.
Entwürfe einer europäischen Flagge von Arsène Heitz (1952-1955)
TextSeit Anfang der fünfziger Jahre legte Arsène Heitz, Mitarbeiter im Postdienst, dem Generalsekretariat und dem Direktor des Informationsdienstes im Europarat zahlreiche Flaggenentwürfe vor. Die von ihm gezeichnete blaue Flagge mit zwölf goldenen Sternen wird 1955 schließlich vom Ministerkomitee des Europarates angenommen.
Entwürfe für eine europäische Flagge von Richard Coudenhove-Kalergi, Hanno F. Konopath, Gaetano Gambin und Wolfram Neue
TextUnter dieser Auswahl von Flaggenentwürfen für den Europäischen Rat aus den fünfziger Jahren finden sich auch der Entwurf von Richard Coudenhove-Kalergi, der sich von der paneuropäischen Flagge hat inspirieren lassen, sowie Vorschläge von professionellen Graphikern und Privatpersonen.
Entwürfe europäischer Flaggen von Alwin Mondon
TextDiese zwölf Vorschläge für eine Flagge des Europarates stammen von Alwin Mondon, Kartograph aus Bad Godesberg.
Entschließung 41 der Beratenden Versammlung des Europarats (25. September 1953)
TextAm 25. September 1953 beschließt die Beratende Versammlung des Europarats, die azurblaue Flagge mit den 15 kreisförmig angeordneten goldenen Sternen zum Symbol der Organisation zu machen.
Empfehlung 56 der Beratenden Versammlung des Europarats (25. September 1953)
TextAm 25. September 1953 empfiehlt die Beratende Versammlung des Europarats dem Ministerkomitee, die blaue Flagge mit 15 den goldenen Sternen als Symbol der Organisation zu übernehmen. Ebenso schlägt sie vor, die von anderen europäischen Organen gewählten Symbole an die Flagge anzulehnen.
Von der Beratenden Versammlung des Europarates 1953 verabschiedetes Emblem
TextBeschreibung der ersten Flagge – fünfzehn goldene Sterne auf blauem Grund –, die am 25. September 1953 von der Beratenden Versammlung des Europarates angenommen wurde.
Pressekonferenz von François de Menthon (Straßburg, 26. September 1953)
BildAm 26. September 1953 präsentiert der Präsident der Beratenden Versammlung des Europarats, François de Menthon, bei einer Pressekonferenz in Straßburg die erste Flagge, die die Versammlung am Vortag als Symbol ausgewählt hat. Die azurblaue Flagge umfasst 15 kreisförmig angeordnete goldene Sterne und damit genauso viele Sterne wie Mitglieder (einschließlich des Saarlandes).
Empfehlung 88 (1955) der Beratenden Versammlung des Europarats (25. Oktober 1955)
TextAm 25. Oktober 1955 empfiehlt die Beratende Versammlung des Europarats dem Ministerkomitee, die azurblaue Flagge mit zwölf goldenen Sternen als Symbol der Organisation anzunehmen. Außerdem sollen die anderen europäischen Organisationen ihre Symbole an das Symbol des Europarats anlehnen.
Entschließung 55 (32) des Ministerkomitees des Europarats (8. Dezember 1955)
TextAm 8. Dezember 1955 beschließt das Ministerkomitee des Europarats, für die Organisation ein azurblaues Symbol mit zwölf kreisförmig angeordneten goldenen Sternen auszuwählen.
Die Flagge Europas aus dem Jahr 1955
TextBeschreibung der im Jahr 1955 angenommenen Flagge, mit einem Vermerk des Generalsekretariats des Europarates zu ihrer Verwendung.
Europäisch beflaggen
TextDiese Broschüre der Informationsdirektion des Europarates beschreibt die Geschichte der europäischen Flagge.
Postkarte zum zwanzigsten Geburtstag der europäischen Flagge (1975)
TextDiese Postkarte des Europarates aus dem Jahr 1975 feiert den zwanzigsten Geburtstag der blauen Flagge mit zwölf goldenen Sternen. Die Flagge wurde von Arsène Heitz entworfen, einem Mitarbeiter im Postdienst, und vom Ministerkomitee am 8. Dezember 1955 als Emblem der europäischen Organisation angenommen.
Empfehlung 994 (1984) der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (3. Oktober 1984)
TextIn dieser Empfehlung vom 3. Oktober 1984 über die europäische Zusammenarbeit bittet die Parlamentarische Versammlung des Europarats das Ministerkomitee um die Bestätigung, wonach die Symbole der Organisation, die Flagge und die Hymne von den Europäischen Gemeinschaften genutzt werden dürfen (vgl. hierzu Punkt A „Sur la complémentarité avec la Communauté européenne“).
„Die Flagge Europas“ von Robert Bichet (1985)
TextIn diesem Werk aus dem Jahr 1985 zeichnet Robert Bichet, Berichterstatter in der Beratenden Versammlung des Europarates und Vorsitzender des Ad hoc-Ausschusses für ein europäisches Emblem, die Geschichte der Flagge Europas nach.
Graphikhandbuch für das europäische Emblem (1996)
TextGemeinsam geben der Europarat und die Europäische Kommission 1996 ein Handbuch heraus, das Hinweise zum Umgang mit und zur Reproduktion der europäischen Flagge enthält.
Entschließung 2000 (2) des Ministerkomitees des Europarats (11. April 2000)
TextDie Entschließung des Ministerkomitees vom 11. April 2000, die im Rahmen einer Informationsstrategie zur Verbesserung der Wahrnehmung des Europarats verabschiedet wurde, unterstreicht die Notwendigkeit, die gemeinsamen europäischen Symbole (d. h. die blaue Flagge mit den Sternen und die Ode an die Freude) um unverwechselbare Kennzeichen der Organisation zu ergänzen.
Beitrag von Paul M.G. Lévy zur Schaffung der europäischen Flagge
VideoIn diesem Filmbeitrag zeigt der Belgier Paul M. G. Lévy, ehemaliger Direktor des Informations- und Pressedienstes im Europarat, die Ursprünge und die Symbolkraft der blauen Flagge mit einem Kreis von zwölf goldenen Sternen, die zunächst am 8. Dezember 1955 vom Ministerkomitee des Europarates und dann im Juni 1985 auf dem Europäischen Rat von Mailand von den Zehn der Europäischen Gemeinschaft als Wahrzeichen gewählt wird.