De Gaulle und Europa

De Gaulle und Europa


Charles de Gaulle hat eine bestimmte Vorstellung von Europa, die ihm sehr wichtig ist. Er leistet einen wichtigen Beitrag, indem er Frankreich in die Lage versetzt, dem Gemeinsamen Markt beizutreten, und eine gemeinsame Agrarpolitik fordert. Er lehnt jedoch das supranationale Europa ab und fordert dagegen ein Europa der souveränen Staaten. Zur Verwirklichung seines europäischen Ideals zählt er vor allen Dingen auf die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Zum deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer unterhält er sehr enge Beziehungen.


Seine Vorgehensweise wird aber von seinen europäischen Partnern abgelehnt, die vor allem die gemeinschaftliche Methode bewahren möchten. Die von de Gaulle geforderte Ablehnung jeglicher auf Integration und Supranationalität beruhenden Organisation stößt nicht auf Zustimmung. Bei der Pressekonferenz am 15. Mai 1962, der so genannten „Volapük“-Pressekonferenz, bei der der General die Aussicht auf ein Europa der Staatenlosen und der integrierten Sprachen von sich weist, wird die Uneinigkeit mit seinen Partnern offenkundig.


Auch in Frankreich ist die Politik des Generals bisweilen umstritten. Da sie mit den europäischen Ideen ihres Präsidenten nicht einverstanden sind, verlassen sechs Minister des Mouvement républicain populaire (MRP) im Jahr 1962 die Regierung.

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