Am 14. Mai 1982 empfängt Bundeskanzler Helmut Schmidt den französischen Staatspräsidenten François Mitterrand in seinem Privathaus in der Nähe von Hamburg-Langenhorn. Diese privaten Gespräche zeugen von den guten Beziehungen zwischen den beiden Staatsmännern und unterstreichen deren Willen, enge bilaterale Beziehungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland zu pflegen.
Am 17. Mai 1982 illustriert der deutsche Karikaturist Walter Hanel die gemeinsamen Bemühungen des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand, die das schwächelnde europäische Aufbauwerk wieder beleben wollen. Der amerikanische Präsident Ronald Reagan beobachtet das Ganze aus der Ferne.
„Deutscher Expansionsdrang. „Sind Sie der kleine Neue? Ja: 1,92 m‘“. Am 6. Oktober 1982 spottet der französische Karikaturist Roland Moisan über das erste Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand (links) und dem neuen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts). In den deutsch-französischen Beziehungen und auf der europäischen Bühne hat eine neue Ära begonnen. Der Schüler, der den Schulhof verlässt und die Zunge rausstreckt, ist der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, während US-Präsident Ronald Reagan die Rolle des Oberaufsehers übernimmt.
„Alles in Ordnung. Kommen Sie in 20 Jahren wieder!“ Am 20. Januar 1983 illustriert der deutsche Karikaturist Horst Haitzinger den 20. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Die Zusammenarbeit und die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich haben die „technische Kontrolle“ der ersten 20 Jahre ihrer Existenz erfolgreich bestanden. Der französische Staatspräsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl geben einem von der Marianne (für Frankreich) und dem Michel (für Deutschland) gelenkten Fahrzeug die Zulassung für die nächsten 20 Jahre. Das Fahrzeuglogo auf dem Vorderteil der Haube symbolisiert die Unterzeichner der Verträge von 1963, Staatspräsident de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer.
„,Nun denn! Los geht‘s, Kleiner. Der Bessere gewinnt.‘ – ,Nun denn! Weiter geht‘s, Kleiner. Gewonnen.“ – Französisch-deutsche Zusammenarbeit. Abgewandelte Kontinuität“. Am 26. Januar 1983 nimmt der französische Karikaturist Roland Moisan vor dem Hintergrund der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen auf die Schippe. Auf dem linken Bild: Im Jahr 1963 dominiert der französische Staatspräsident de Gaulle aufgrund seiner nationalen und internationalen Größe den durch Bundeskanzler Adenauer repräsentierten deutschen Partner. Im Jahr 1983 stellt sich die Situation anders herum dar, denn Bundeskanzler Helmut Kohl steht an der Spitze der größten Wirtschaftsmacht Europas und drängt das durch François Mitterrand repräsentierte Frankreich an den Rand.
„1 Franc – D-Mark“. Am 11. März 1983 spottet der französische Karikaturist Tim über die Währungsspannungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland. Vor dem Hintergrund der dritten Abwertung des Franc und der Aufwertung der D-Mark stellt Tim den französischen Premierminister Pierre Mauroy als Gefangenen des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl dar. Durch die Stahlhelme aus dem Ersten Weltkrieg und das Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett wird der Eindruck des Währungskampfs zwischen den beiden Staaten zusätzlich verstärkt. Frankreich – obgleich um eine Wiederherstellung seiner wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit bemüht – befindet sich nicht auf Augenhöhe mit seinem Partner und ist der wirtschaftlichen Macht Westdeutschlands kaum gewachsen. Der französische Franc ist damit geschwächt und bleibt Gefangener einer starken D-Mark.
Gipfeltreffen zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand vom 16. bis 17. Mai 1983 in Paris im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher, Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand bei ihrer Ankunft auf der Tagung des Europäischen Rats in Stuttgart am 17., 18. und 19. Juni 1983. Am Ende dieser Ratstagung unterzeichnen die Staats- und Regierungschefs eine Feierliche Erklärung zur Europäischen Union.
„Stuttgart-Gipfel. EG-Einsparungen“. Am 20. Juni 1983 illustriert der deutsche Karikaturist Walter Hanel anlässlich des unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Helmut Kohl stehenden Europäischen Gipfeltreffens von Stuttgart die schwierigen Verhandlungen über die Finanzierung des europäischen Gemeinschaftshaushalts und insbesondere über die Verringerung des Beitrags des Vereinigten Königreichs zum Haushalt. Bundeskanzler Kohl (auf dem Sparschwein sitzend), darum bemüht, die Situation zu entspannen, setzte sich gegenüber seinen Amtskollegen und insbesondere gegenüber Staatspräsident François Mitterrand nachdrücklich dafür ein, dass den Forderungen der britischen Premierministerin Margaret Thatcher wenigstens teilweise nachgegeben wird.
„Bitte warten...“. Am 25. Februar 1984 spottet der deutsche Karikaturist Walter Hanel über den schleppenden Beitrittsprozess Spaniens und Portugals zu den Europäischen Gemeinschaften und veranschaulicht die Vorbehalte Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und des Vereinigten Königreichs gegenüber der bevorstehenden Erweiterung. Von links nach rechts: Im strömenden Regen warten der in Lumpen gekleidete Präsident der spanischen Regierung, Felipe González, mit einem Obstkorb und sein portugiesischer Amtskollege auf den Einzug ins Europahaus, das, wenig einladend und heruntergekommen, wie eine Ruine anmutet. Am Eingang steht der französische Staatspräsident François Mitterrand und bedeutet den beiden Kandidaten zu warten; allerdings macht es den Eindruck, als ob sich diese Wartezeit unendlich in die Länge zieht. Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Außenminister Hans-Dietrich Genscher beobachten die Szene hinter einem Mauerstück versteckt aus dem Hintergrund, während die britische Premierministerin Margaret Thatcher die Angelegenheit von oben aus einem Turm verfolgt, auf dem die britische Flagge weht.
„Brüssel – Zehn-Nationen-Turnier. ,Wir sind verloren, Helmut! Sie holt den Schiedsrichter Frankreich – Schottland!‘“ Am 20. März 1984 witzelt der französische Karikaturist Jacques Faizant über die schwierigen Verhandlungen mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher, die an der Frage des Beitrags des Vereinigten Königreichs zum Gemeinschaftshaushalt zu scheitern drohen. Der französische Staatspräsident François Mitterrand teilt seine Befürchtungen seinem deutschen Amtskollegen, Bundeskanzler Helmut Kohl, mit. Um zu verdeutlichen, wie zäh die Verhandlungen sind, zieht der Karikaturist eine Parallele zwischen Politik und Sport. Am 17. März schlägt Schottland Frankreich am letzten Tag des Fünf-Nationen-Turniers im Rugby in Murrayfield und holt den zweiten Grand-Slam-Titel in seiner Geschichte. Die Franzosen kritisierten die Entscheidungen des walisischen Schiedsrichters Winston Jones (links) heftig.
Im März 1984 illustriert der deutsche Karikaturist Hanel das Zusammenspiel zwischen François Mitterrand, dem französischen Staatspräsidenten und amtierenden EU-Ratsvorsitzenden, und dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl, die die Blockade bestimmter europäischer Fragen lösen und den Zehn den Weg nach vorn weisen wollen. Im Hintergrund sieht man Hans-Dietrich Genscher, Bundesaußenminister, der den Victory-Zeichen zeigt. Er unterstützt die Beiden als sie versuchen einer todgeweihten und im rollstuhlsitzenden Europa sein Lächeln zurückzugeben.
Am 22. September 1984 ehren der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (BRD), Helmut Kohl, und der Präsident der Französischen Republik, François Mitterrand, Hand in Hand die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten beider Länder im Beinhaus von Douaumont (nahe Verdun).
„Die Verbrüderung. - ,Man sollte ein Exempel statuieren und sie erschießen‘. ,Jawohl.‘“ Am 19. September 1984 nimmt der französische Karikaturist Roland Moisan ironisch Stellung zum dem geplanten gemeinsamen Besuch von Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) und dem Präsidenten der Französischen Republik François Mitterrand (links) am 22. September 1984 im Beinhaus von Douaumont (nahe Verdun), wo die beiden Staatsmänner die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten beider Länder ehren wollen. Auf der Wolke im Hintergrund sind die deutschen und französischen Generäle des Ersten Weltkriegs und ehemaligen Erzfeinde zu erkennen, die einen Akt des Hochverrats anprangern und dafür plädieren, die sich verbrüdernden Verräter zu erschießen. Das Bild von François Mitterrand und Helmut Kohl, die in Douaumont und damit an dem Ort, an dem ihre beiden Länder einstmals aufeinanderprallten, die deutsch-französische Freundschaft besiegeln, ist als kraftvolles Symbol der Versöhnung in die Geschichte eingegangen.
„Die Versöhnung der Woche … Mit den Augen von Dick und Doof.“ Am 22. September 1984 gedenken François Mitterrand und Helmut Kohl im Beinhaus von Douaumont nahe Verdun der Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die beiden Staatsmänner hören Hand in Hand, wie nach der deutschen Nationalhymne die Marseillaise erklingt. Als ein ausdrucksstarkes Symbol der deutsch-französischen Versöhnung geht dieses Bild um die Welt. Vier Tage später, am 26. September, spottet der französische Karikaturist Jacques Laplaine über den symbolischen Händedruck der beiden Spitzenpolitiker. Staatspräsident Mitterrand in einer zu großen Uniform eines Soldaten der preußischen Armee mit einer Pickelhaube auf dem Kopf, hält die Hand von Bundeskanzler Kohl, der in eine zu kleine Uniform eines französischen Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg hineingezwängt ist.
„Stimmt es, dass die Preußen Kindern die Hände abgeschnitten haben? Aber nicht doch, nicht doch!“ Im Januar 1985 nimmt der französische Karikaturist Cabu noch einmal Bezug auf die Gedenkfeier für die Schlacht von Verdun, bei der sich der französische Staatspräsident Mitterrand und Bundeskanzler Kohl als Zeichen der Versöhnung und der Freundschaft zwischen beiden Ländern an den Händen halten. François Mitterrand (links) greift das Kernstück der französischen Propaganda und deren Verbündeten über die angeblichen Gräueltaten der Invasoren von jenseits des Rheins im Ersten Weltkrieg auf, wonach der deutsche Soldat ein bewaffneter Barbar ist, der Kindern die Hände abschneidet. Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) weist diese Unterstellungen nachdrücklich zurück und grinst dabei boshaft, während er einen Kurzsäbel mit Sägezähnen in der Hand hält.
„Uns ist da eine Super-Idee gekommen: Wie wär’s denn mit dem Aufbau Europas?“ Am 29. Juni 1985 witzelt der französische Karikaturist Plantu über den Entwurf des Vertrags über die Europäische Union, den der französische Staatspräsident François Mitterrand (links) und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) ausgearbeitet und ihren europäischen Partnern auf der Europäischen Ratstagung in Mailand vorgelegt haben. Diese scheinen angesichts des deutsch-französischen Vorschlags etwas skeptisch zu sein.
Am 26. August 1986 treffen sich der französische Staatspräsident François Mitterrand (rechts) und Bundeskanzler Helmut Kohl zu einer privaten Unterredung in Heidelberg.
Am 27. Juni 1987 illustriert der in Berlin geborene niederländische Karikaturist Fritz Behrendt das Vorhaben des französischen Staatspräsidenten Mitterrand (rechts) und von Bundeskanzler Helmut Kohl (links), eine Deutsch-Französische Brigade zu gründen, um die militärische Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich zu stärken. Auf dem Gefechtsturm eines Panzers, auf dem sowohl ein französisches (die Kokarde) als auch ein deutsches Symbol (das Eiserne Kreuz als Zeichen der Bundeswehr) prangen, reichen sich die beiden Staatsmänner lächelnd die Hand. Im Hintergrund sind Szenen aus den blutigen Kriegen zwischen den ehemaligen Erzfeinden zu sehen, die ohne Zweifel der Vergangenheit angehören (Napoleonische Kriege, Deutsch-Französischer Krieg von 1870, Erster Weltkrieg 1914-1918 und Zweiter Weltkrieg 1939-1945).
„Die Urenkel. – Manöver ‚Kecker Spatz‘“ Am 25. September 1987 nimmt der deutsche Karikaturist Klaus Pielert die ersten großen gemeinsamen Militärmanöver Deutschlands und Frankreichs aufs Korn, die in Westdeutschland unter der Bezeichnung „Kecker Spatz“ durchgeführt werden. Der französische Staatspräsident François Mitterrand (links) und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts) stoßen in Uniform auf die neue militärische Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und Frankreich an. An der Wand im Hintergrund sind Darstellungen der mörderischen Kriege zu sehen (1870-71; 1914-1918), die sich die beiden Völker geliefert haben und die mittlerweile der Geschichte angehören. Aus den ehemaligen Feinden sind Partner und Freunde geworden.
„Europa“. Anlässlich des 50. deutsch-französischen Gipfeltreffens zwischen dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl am 12. November 1987 in Karlsruhe veranschaulicht der griechische Karikaturist Bas die zentrale Rolle, die das deutsch-französische Zweiergespann bei der Errichtung eines vereinten Europas spielt.
„Wir wollen mitspielen“. Am 23. Januar 1988 veranschaulicht der deutsche Karikaturist Klaus Espermüller anlässlich des 25. Jahrestags des Élysée-Vertrags, welchen Einfluss das deutsch-französische Duo auf der internationalen Bühne im Vergleich zu den beiden Supermächten USA und Sowjetunion hat. Der französische Staatspräsident François Mitterrand (rechts) und Bundeskanzler Helmut Kohl (links) halten sich an der Hand und fragen, ob sie mit Uncle Sam (USA) und dem Braunbären (UdSSR) bei den Großen mitspielen dürfen.