Die französisch-amerikanischen Beziehungen

Die französisch-amerikanischen Beziehungen


General de Gaulle möchte die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa neu gewichten. Zwischen 1945 und 1960 kommt es auf der Welt zu einschneidenden geopolitischen Veränderungen. In den sechziger Jahren ist die Bedrohung durch einen Weltkrieg weniger präsent, und die Vereinigten Staaten besitzen nicht mehr das Atommonopol zur Verteidigung des Westens. De Gaulle fragt sich sogar, ob die Vereinigten Staaten die Atomwaffen zur Verteidigung Westeuropas wirklich nutzen würden. Nach Auffassung des französischen Präsidenten ist es an der Zeit, die Beziehungen zwischen dem Alten Kontinent und Amerika neu zu überdenken, zumal ihm der amerikanische Atomschutzschild nicht mehr sicher erscheint. Frankreich verfolgt eine nationale Atompolitik und entwickelt sein eigenes Nukleararsenal.


Zur gleichen Zeit überarbeiten die Vereinigten Staaten ihre Strategie und ersetzen die Strategie der massiven Vergeltungsschläge durch die Strategie der „flexiblen Erwiderung“ (engl. flexible response). Im Falle einer Auseinandersetzung zwischen den Supermächten würde Europa und nicht das Staatsgebiet der Kriegsparteien selbst zum Schauplatz der Ereignisse. Aber Frankreich will bei der Verteidigung seines Staatsgebietes auf keinen Fall ausschließlich von den Entscheidungen der Vereinigten Staaten abhängig sein.

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