Die Frage der deutschen Wiederbewaffnung
Karikatur von Lang zur Frage der Wiederbewaffnung Deutschlands und der europäischen Verteidigung (9. Oktober 1948)
Image„... und was wird aus mir?“ Am 9. Oktober 1948 illustriert der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang die Frage der Wiederbewaffnung Deutschlands und der europäischen Verteidigung. Der kleine „deutsche Michel“ scheint ziemlich verloren und hilflos angesichts der Gefahren aus dem Osten und stellt sich die Frage, wie seine Zukunft aussehen mag. Am anderen Rheinufer wird unter der Aufsicht der Vereinigten Staaten (Onkel Sam, der die Truppen zum Sammeln bläst) mehr schlecht als recht die europäische Verteidigung organisiert. Frankreich, dargestellt als Marianne mit Jakobinermütze, schnallt sich einen Gürtel um, an dem ein Säbel hängt, und John Bull, der für England steht, schaut prüfend in den Lauf seines Gewehres.
Karikatur von Effel zur Frage der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland (28. Juli 1949)
Image„...Es ist sogar eine Bedienungsanleitung dabei.“ Am 28. Juli 1949 zeichnet der französische Karikaturist Jean Effel im Zusammenhang mit dem Aufbau der europäischen Verteidigung ein kritisches Bild von der führenden Rolle der USA (rechts, Uncle Sam) bei der geplanten Wiederbewaffnung der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Diese ist als kriegerisch und militaristisch anmutende Germania dargestellt, der Uncle Sam ein Gewehr mit der dazugehörigen Bedienungsanleitung überreicht. Ihr mit Hörnern und einem durchgestrichenen Hakenkreuz versehener Stahlhelm soll an die Verbrechen und Gräueltaten Nazideutschlands während des Zweiten Weltkriegs erinnern und das Misstrauen Frankreichs gegenüber Nachkriegsdeutschland deutlich machen. Im Vordergrund absolvieren Britannia und Meisje, die das Vereinigte Königreich und Holland repräsentieren, bereits mit geschulterten Waffen ihre Militärausbildung. Vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs verlangen die USA von Frankreich, eine schnelle Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland zu akzeptieren, weil sie befürchten, dass die Sowjetunion einen Angriffskrieg in Europa beginnen könnte. Allerdings ist ein Großteil der europäischen Öffentlichkeit, insbesondere in Frankreich, noch nicht bereit, einer neuen deutschen Armee zuzustimmen, da sie den Zweiten Weltkrieg und die Besatzung durch die Nazis noch in schmerzhafter Erinnerung hat.
Karikatur von Mitelberg zur Frage der Wiederbewaffnung Deutschlands (8. Dezember 1949)
Image„Die neue deutsche Armee. ACHESON. – ‚Hier eine Idee, Schuman! Zeigen Sie das den Franzosen, um sie zu überzeugen...‘“. Am 8. Dezember 1949 veranschaulicht der französische Karikaturist Louis Mitelberg, wie der französische Außenminister Robert Schuman (rechts) angesichts der Frage der Wiederbewaffnung Deutschlands in Bedrängnis gerät. Aus Furcht, die Sowjetunion könnte einen Angriffskrieg in Westeuropa starten, setzen sich die USA aktiv für eine schnelle Wiederbewaffnung der jungen Bundesrepublik Deutschland (BRD) ein. Schuman ist jedoch höchst bestürzt angesichts des Plakats, das ihm US-Außenminister Dean Acheson zeigt und auf dem die Verdienste des deutschen Soldaten hervorhoben werden. Dieses Plakat ruft nämlich böse Erinnerungen wach und ähnelt den Propagandaplakaten der Nazis, mit denen Frankreich während des Zweiten Weltkriegs bereits in den ersten Tagen der Besetzung überzogen wurde. Diese Plakate, die die Zivilbevölkerung beruhigen sollten, zeigten einen lächelnden Wehrmachtsoldaten mit einem Kind auf dem Arm und den Slogan „Verlassene Bevölkerung, vertraut dem deutschen Soldaten!“. 1949 scheint ein Großteil der Öffentlichkeit, insbesondere in Frankreich, noch nicht bereit, eine neue deutsche Armee zu akzeptieren, da sie den Zweiten Weltkrieg und die deutsche Besatzung noch in schmerzhafter Erinnerung hat.
Karikatur von Hicks zur Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen (2. November 1950)
Image„Marianne zwischen Poincaré und Briand“. Am 2. November 1950, als Gespräche über die militärische Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland geführt werden, verdeutlicht der deutsche Karikaturist Wolfgang Hicks das Dilemma, in dem sich Frankreich befindet. Angesichts der ausgestreckten Hand des für das junge Westdeutschland stehenden kleinen Michels sieht sich Frankreich in Gestalt von Marianne vor die Wahl gestellt: entweder eine Politik des Misstrauens und der Standhaftigkeit (Poincaré als Teufel auf der linken Seite) gegenüber seinem Nachbarn jenseits des Rheins beschließen oder sich für den Weg der Annäherung (Briand als Engel auf der rechten Seite) entscheiden. Raymond Poincaré, von 1913 bis 1920 Präsident der Französischen Republik, setzt sich für die Wiedereingliederung Elsass-Lothringens in den französischen Staat und die Annexion des Rheinlands und des Saarlands ein. Während seiner Amtszeit als Senator von 1920 bis 1934 führt er den Vorsitz in der Reparationskommission des Senats, wo er sich kompromisslos für die Erfüllung des Versailler Vertrags insbesondere durch das besiegte Deutschland einsetzt. Im Gegensatz dazu engagiert sich der französische Politiker und Diplomat Aristide Briand, der mehrmals Ministerpräsident und Außenminister, aber auch Justizminister war, für eine eindeutig auf der deutsch-französischen Annäherung beruhende Politik. 1926 wird er zusammen mit dem deutschen Politiker Gustav Stresemann für seine Bemühungen um die deutsch-französische Aussöhnung im Rahmen der Locarno-Verträge von 1925 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Karikatur von Poltiniak zur Zukunft Nachkriegsdeutschlands (1. September 1951)
Image„Mamas Liebling“. Am 1. September 1951 verurteilt der Karikaturist Kurt Poltiniak in der ostdeutschen Satirezeitschrift Frischer Wind die Unterstützung der Wiederbewaffnung Westdeutschlands durch die USA. US-Präsident Harry Truman, dargestellt als aufopferungsvolle Mutter, wacht über ihr Jüngstes, die junge Bundesrepublik Deutschland, die bereits mit den Attributen ihrer Remilitarisierung (Helm und Stiefel) ausgestattet ist. Von links nach rechts sind als sich balgende Kinder weitere Europäer dargestellt, die sich ebenfalls um die Gunst der amerikanischen „Mutter“ bemühen: der spanische Diktator Franco, der jugoslawische Staatschef Marschall Tito, General Charles de Gaulle und der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill. An der Mauer prangt das Portrait von Adolf Hitler, „Führer“ von Nazideutschland, der sich über die Wiedergeburt eines militaristischen Deutschlands freut.
Karikatur von Woop zu den Ängsten Frankreichs vor der deutschen Wiederbewaffnung (19. September 1951)
Image„Deutschland. SCHUMAN. – ‚Verstehen Sie, ich habe ihn kennengelernt, als er soo groß war!‘“ Am 19. September 1951 illustriert der aus Deutschland stammende Karikaturist Woop (William Wolpe) die Angst des französischen Außenministers Robert Schuman (rechts) vor einer möglichen Wiederbewaffnung des noch jungen Westdeutschlands, das, dargestellt als kleines Kind, bereits mit den Attributen seiner Remilitarisierung (Wehrmachtshelm und Stiefel) ausgestattet ist. Unter Druck gesetzt von den USA, die von ihren europäischen Verbündeten die Vorbereitung dieser Wiederbewaffnung verlangen, um der Bedrohung durch den Ostblock die Stirn zu bieten, gemahnt Robert Schuman den US-Außenminister Dean Acheson an die schmerzhaften Erinnerungen, die der Zweite Weltkrieg und die militärische Besetzung durch Deutschland hinterlassen haben. Frankreich fürchtet vor allem, dass Deutschland erneut die Vorherrschaft auf dem europäischen Kontinent erlangen könnte.
Karikatur von Beuth hinsichtlich der Verhandlungen über eine europäische Armee (12. Dezember 1951)
Image"Die Reparatur ist nicht so einfach." Am 12. Dezember 1951, illustriert der deutsche Karikaturist Beuth die Schwierigkeiten der Sechs zur Einrichtung einer europäischen Armee und dies unter dem wachsamen Auge des ehemaligen britischen Premier Minister Winston Churchill. Der deutsche Kanzler Konrad Adenauer (links) und der französische Außenminister Robert Schuman (rechts), versuchen vergeblich das Fahrzeug zu starten.
Karikatur von Dittrich zu den Gefahren der EVG (1953)
Image„…‚und warum hast du so große Zähne?‘ ‚Damit ich dich besser fressen kann!‘“ 1953 parodiert der ostdeutsche Karikaturist Peter Dittrich das Märchen vom Rotkäppchen und zeigt dabei die Gefahren der künftigen Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und die Unterstützung der geplanten Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) durch die Vereinigten Staaten auf. Moskau und Ostdeutschland sehen in diesem Prozess eine Bedrohung für den Frieden, weil er die Wiedergeburt eines westdeutschen militaristischen Nationalismus fördert – symbolisiert durch einen Wolf, der einen Wehrmachtshelm mit dem Zeichen der SS (Schutzstaffel) auf dem Kopf sowie eine Maschinenpistole um den Hals trägt. Mit seinen scharfen Zähnen, die die Abkürzung EVG bilden, droht er ein kleines Mädchen mit Jakobinermütze (Frankreich) zu verschlingen. Die Verflechtung westdeutscher und US-amerikanischer Interessen wird ebenfalls kritisiert: Hinter einem Baum lauert US-Präsident Eisenhower (mit Michel-Mütze auf dem Kopf) mit einer Maschinenpistole über der Schulter im Hinterhalt und beobachtet die Szene, während eine US-Flagge mit dem Namen von Bundeskanzler Adenauer den Rücken des Wolfes bedeckt.
Titelblatt der französischen kommunistischen Zeitschrift „Démocratie nouvelle“ zu den Gefahren der EVG (Dezember 1953)
Image„Deutsches Europa“. Im Dezember 1953 manifestiert die französische kommunistische Zeitschrift „Démocratie nouvelle“ ihre ablehnende Haltung gegenüber der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und illustriert die Gefahren, die durch die Wiederbewaffnung Deutschlands für Frankreich und Europa entstehen. Der französische Karikaturist Mitelberg zeichnet einen Wehrmachtshelm, der über Paris gestülpt wird und so Europa und Frankreich wie im Zweiten Weltkrieg in Finsternis versinken lässt. Indem er die schmerzhafte Erinnerung an die Besatzung Europas durch die deutschen Truppen heraufbeschwört, verleiht Mitelberg seiner Befürchtung Ausdruck, dass sich die Geschichte wiederholen könnte, wenn Westdeutschland sich wiederbewaffnet. Auch das mit Stacheldraht umspannte Wort „deutsch“ erinnert an das Grauen der Konzentrationslager und die Verbrechen der Nazis.
Karikatur von Mitelberg zu den Gefahren der EVG (31. Juli 1954)
Image„Erinnert euch an 1940“. Am 31. Juli 1954 illustriert der französische Karikaturist Louis Mitelberg die Gefahren einer Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) an der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG), indem er schmerzhafte Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die Massenflucht der französischen Zivilbevölkerung vor dem Naziangreifer weckt. Zahlreiche Gegner der EVG fürchten, dass die Integration deutscher Truppen innerhalb einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft den deutschen Militarismus wieder zum Leben erweckt und sich die Geschichte wiederholen wird.
Karikatur von Parschau zu den Gefahren durch die Wiederbewaffnung Deutschlands (1954)
Image„EVG. NATO. – Adenauer: ‚Es besteht keine Gefahr, wenn ich Dir doch sage, dass Du einen auswählen kannst‘“. Vor dem Hintergrund der Debatten über die Errichtung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft kritisiert der Karikaturist Harri Parschau 1954 in der ostdeutschen Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ die Gefahr, in der sich Frankreich (Marianne) angesichts des von Bundeskanzler Konrad Adenauer verfochtenen Plans der Wiederbewaffnung Deutschlandsau befindet. Die beiden vom westdeutschen Bundeskanzler vorgeführten Soldaten sehen seltsamerweise wie Wehrmachtsoldaten im Zweiten Weltkrieg aus, und ihr bedrohliches Erscheinungsbild wird noch dadurch verstärkt, dass sie ihre Gewehre auf die Marianne richten. Die mögliche Wiederauferstehung der westdeutschen Armee innerhalb der EVG oder der NATO verheißt nichts Gutes für die Zukunft Frankreichs und lässt das Schreckgespenst des Krieges wiederaufleben.
Karikatur von Jo Paz zu den Ängsten, die Frankreich gegenüber Deutschland hegt (6. August 1954)
Image„Beim Huhn lässt sich doch alles verwerten. – ,Ich liebe dich...ein bisschen...sehr…‘“ Am 6. August 1954 zeichnet der französische Karikaturist Josep Paz ein Bild von der misslichen Lage, in der sich Frankreich im Falle einer Wiederbewaffnung Westdeutschlands befinden wird. Der gallische Hahn, der die Vierte Republik symbolisiert, lässt sich von einer gespielt unschuldigen jungen Germania mit ordentlich geflochtenen Zöpfen rupfen, die als Kopfbedeckung eine Kombination aus Stahl- und Wikingerhelm trägt. Paz verweist damit auf militaristische Tendenzen in Deutschland, das ungeachtet der beruhigenden Worte seiner Politiker aus französischer Sicht eine ernstzunehmende Sicherheitsbedrohung darstellt.
Karikatur von Lang über Pierre Mendès France und die EVG (19. August 1954)
Image„Ob mit oder ohne EVG ... ‚Deutsches Kontingent ...im Gleichschritt ...Marsch!‘“ Am 19. August 1954 illustriert der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang die Befürchtungen des französischen Ministerpräsidenten und Außenministers Pierre Mendès France hinsichtlich der geplanten Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Trotz der Versuche des Ministerpräsidenten, die Wiedererrichtung einer deutschen Armee zu verhindern, scheint diese unabwendbar.
Titelblatt der französischen kommunistischen Tageszeitung L'Humanité zum Scheitern der EVG (5. September 1954)
Texte„Alle in den Wald, um Rotkäppchens Sieg zu feiern!“ Am 5. September 1954 illustriert der Karikaturist Effel in der französischen kommunistischen Tageszeitung L'Humanité den Beschluss der französischen Nationalversammlung, den Vertrag über die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) nicht zu ratifizieren. Der böse Wolf, der einen Wehrmachtshelm mit der Aufschrift „EVG“ trägt, wird durch eine kleine und tatkräftige Marianne (als Rotkäppchen verkleidet) besiegt.
Karikatur von César zu den Konsequenzen des Scheiterns der EVG (22. September 1954)
Image„Der widerspenstige Bräutigam. ‚Sagen Sie nun endlich Ja?‘“ Nachdem die französische Nationalversammlung das Projekt einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) am 30. August 1954 abgelehnt hatte, illustriert der französische Karikaturist César Garcia am 22. September 1954 die Bemühungen der USA, Kanadas, des Vereinigten Königreichs und der Mitgliedstaaten der EGKS, die sich am 16. September in London getroffen hatten, um eine Lösung im Hinblick auf die Wiederbewaffnung und die Herstellung der Souveränität der Bundesrepublik Deutschland zu finden. Frankreich, das der Frage der Wiederbewaffnung Deutschlands äußerst zurückhaltend gegenübersteht, verlangt insbesondere Garantien, bevor es seine Zustimmung gibt. Von links nach rechts: US-Außenminister John Foster Dulles, Bundekanzler Konrad Adenauer (Braut), der französische Ministerpräsident und Außenminister Pierre Mendès France (Bräutigam). Anthony Eden, britischer Außenminister, hält den Schleier der Braut, und links neben ihm steht der britische Premierminister Winston Churchill.
Karikatur von Behrendt über die deutsche Wiederbewaffnung (27. September 1954)
Image„Wie Frankreich sich eine deutsche Armee wünscht … stärker als die sowjetische … schwächer als die französische.“ Diese Karikatur von Fritz Behrendt, die am 27. September 1954 in der deutschen Tageszeitung Die Welt veröffentlicht wurde, zeugt von der Beunruhigung Frankreichs angesichts der deutschen Wiederbewaffnung und dem Wunsch des Landes, seine Überlegenheit über die deutschen Streitkräfte zu bewahren.
Karikatur von Jo Paz zu den schwierigen deutsch-französischen Beziehungen (8. Oktober 1954)
Image„Souveränität Deutschlands. Gleiche Rechte. Bewaffnung – ‚Man würde sich bestimmt besser ‚verstehen‘, wenn sie weniger laut schreien würde! ..‘“ Am 8. Oktober 1954 illustriert der französische Karikaturist Jo Paz (Joseph Paz) die schwierigen Verhandlungen zwischen Frankreich und Westdeutschland über Fragen im Zusammenhang mit der Beendigung des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik Deutschland, der schrittweisen Herstellung ihrer Souveränität und ihrer Wiederbewaffnung. Frankreich (rechts in Gestalt der Marianne) wirkt leicht genervt von den zahlreichen Wünschen der Deutschland symbolisierenden Germania (links), darunter die drei Hauptforderungen: „Souveränität Deutschlands. Gleiche Rechte. Bewaffnung“. Mit den am 23. Oktober 1954 unterzeichneten Pariser Verträgen werden die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland (BRD) wiederhergestellt, die daraufhin Vollmitglied der Atlantischen Bündnisses wird, und die Grundlagen für die Westeuropäische Union (WEU) geschaffen.
Karikatur von Ferjac zur Wiedergeburt der deutschen Armee (29. Dezember 1954)
Image„Wiedergeburt des göttlichen Kindes ...“. Vor dem Hintergrund der Debatte um die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland spöttelt der französische Karikaturist Pol Ferjac am 29. Dezember 1954 über die Wiedergeburt des göttlichen Kindes in Gestalt eines deutschen Soldaten in Wehrmachtsuniform und mit einem Gewehr in der Hand und greift dabei auf das traditionelle Krippenbild von der Geburt Jesu zurück. John Foster Dulles (US-Außenminister), Paul-Henri Spaak (belgischer Außenminister), Pierre Mendes France (französischer Ministerpräsident) und Anthony Eden (britischer Außenminister) sind als Hirten dargestellt, die über das Neugeborene wachen.
Karikatur von Poltiniak zur Frage der Wiederbewaffnung Westdeutschlands (1955)
Image„Verflucht, es wird immer steiniger!“. 1955 kritisiert der Karikaturist Kurt Poltiniak in der ostdeutschen Satirezeitschrift Eulenspiegel die Bemühungen des westdeutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer und des französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès France, die Sache der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland voranzubringen. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) warnt vor der Gefahr der Wiederkehr des Militarismus in Westdeutschland. In dem von den beiden westlichen Staatsmännern transportierten Schilderhaus sitzt ein bedrohlich aussehender Soldat in Wehrmachtsuniform, der mit einem Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett bewaffnet ist.
Karikatur von Brockmann zum Misstrauen Frankreichs gegenüber der deutschen Wiederbewaffnung (22. Januar 1955)
Image„Der Feind steht im Osten. ‚Und was ist, mon cher Pierre, wenn ich nicht mehr dazwischenstehe?‘“ Am 22. Januar 1955 spöttelt der deutsche Karikaturist Brockmann über das Misstrauen des französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès France gegenüber der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland. Für Bundekanzler Adenauer geht die Gefahr nicht von der BRD, sondern vielmehr vom Osten aus.