Die Hymne
Die europäische Hymne
Carlo Curti Gialdino, die Symbole der Europäischen Union: die Wahl der Hymne
TextIn seinem Buch über die Symbole der Europäischen Union zeichnet Carlo Curti Gialdino, Professor für internationales Recht an der Universität Rom „La Sapienza” und ehemaliger Referent am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften (1982-2000), die einzelnen Schritte nach, die schließlich zur Wahl der Europahymne führten.
Die Ode an die Freude
Europäische Hymne
TonIm Jahre 1985 wählen die Europäischen Gemeinschaften die gleiche Hymne wie die, die der Europarat im Jahre 1972 angenommen hatte. Die Melodie stammt aus dem letzten Satz der Neunten Symphonie von Ludwig van Beethoven, die er 1823 komponierte und mit der er das Gedicht "Ode an die Freude" von Friedrich von Schiller aus dem Jahre 1785 vertonte. Aus übersetzungstechnischen Gründen ist der Text Schillers jedoch nicht Teil der europäischen Hymne. Die Arrangements der Musikfassungen stammen von Herbert von Karajan.
Brief von Paul M.G. Lévy an Hans Horben (28. September 1951)
TextGenau wie bei der Europaflagge brachten zahlreiche Privatleute Vorschläge für eine Hymne für den Europarat vor. In einem Brief vom 28. September 1951 ist der Direktor für Information der europäischen Organisation, Paul M.G. Lévy, der Auffassung, dass die Wahl der Hymne erst dann zur Debatte stehen sollte, wenn die Frage der Europaflagge geklärt sei.
Briefwechsel zwischen Richard Coudenhove-Kalergi und Paul M.G. Lévy (3. August 1955 - 5. September 1955)
TextDer Präsident der Paneuropa-Union, Richard Coudenhove-Kalergi, und der Direktor für Information des Europarats, Paul M.G. Lévy, tauschen sich im Rahmen eines Briefwechsels im Jahre 1955 über die Möglichkeit aus, die Ode an die Freude aus der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens als Europahymne zu übernehmen.
Bericht der Beratenden Versammlung des Europarats zu einer Europahymne (10. Juni 1971)
TextIn diesem Bericht der Beratenden Versammlung des Europarats vom 10. Juni 1971 wird der Entschließungsentwurf des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft, kommunale und regionale Angelegenheiten vorgestellt, das Vorspiel zur Ode an die Freude aus dem vierten Satz der neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens als Europahymne zu übernehmen. Darüber hinaus greift der Bericht unter der Auflistung der Motive auch die Übernahme der anderen Europasymbole auf.
Entschließung 492 (1971) der Beratenden Versammlung des Europarats (8. Juli 1971)
TextIn ihrer Entschließung vom 8. Juli 1971 schlägt die Beratende Versammlung des Europarats vor, dass die Mitgliedstaaten die Europahymne, d. h. das Vorspiel zur Ode an die Freude aus dem vierten Satz der 9. Symphonie Ludwig van Beethovens, als Europahymne annehmen.
Briefwechsel zwischen Lujo Toncic-Sorinj und Herbert von Karajan (24. Juli 1971 - 12. August 1971)
TextDer österreichische Dirigent Herbert von Karajan zeichnete für die musikalische Bearbeitung der Europahymne sowie deren Orchestrierung und Uraufführung verantwortlich. In diesem Brief vom 24. Juli 1971 bittet Lujo Toncic-Sorinj, Generalsekretär des Europarats, Herbert von Karajan, die offizielle Version der Europahymne, d. h. die Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven, zu dirigieren. Am 12. August lässt der Dirigent über seinen Agenten sein großes Interesse an diesem Vorschlag ausrichten.
Beschluss 71 (187) des Ministerkomitees des Europarats (12. Januar 1972)
TextAm 12. Januar 1972 übernimmt das Ministerkomittee des Europarats gemäß dem Vorschlag der Beratenden Versammlung vom 8. Juli 1971 das Vorspiel zur Ode an die Freude aus dem vierten Satz der 9. Symphonie Ludwig van Beethovens als Europahymne.
Memorandum für den Generalsekretär des Europarats zur Europahymne (2. März 1972)
TextGegenstand dieses Memorandums vom 2. März 1972 an den Generalsekretär des Europarats sind die schwierigen Verhandlungen, in deren Rahmen der österreichische Dirigent Herbert von Karajan davon überzeugt werden sollte, auf seine Urheberrechte an der offiziellen Partition der Europahymne zu verzichten.
Memorandum des Direktors für rechtliche Angelegenheiten des Europarats zur Nutzung der Melodie der Europahymne durch Rhodesien (30. September 1974)
TextIn diesem Memorandum vom 30. September 1974 erläutert der Direktor für rechtliche Angelegenheiten des Europarats die juristischen Aspekte, die mit der Nutzung des "Vorspiels der Ode an die Freude" und damit der Europahymne als rhodesische Nationalhymne verbunden sind.