Die Konferenz von Noordwijk (6. September 1955)

Die Konferenz von Noordwijk


Am 6. September 1955 findet in Noordwijk bei Den Haag unter dem Vorsitz des niederländischen Außenministers Johan Willem Beyen eine Tagung der Außenminister der Sechs statt.


Zweck dieser Tagung ist es, sich über die Funktionsweise des Lenkungsausschusses zu informieren und einen Zwischenbericht des belgischen Außenministers und Vorsitzenden des auf der Konferenz von Messina eingesetzten Regierungsausschusses, Paul-Henri Spaak, zu hören. Damit wollten die Minister sich von dem Stand der technischen Arbeiten des Ausschusses unter seinem Vorsitz überzeugen. Aber Spaak muss seinen Kollegen mitteilen, dass die Arbeiten in den Bereichen Verkehr und herkömmliche Energie große Probleme zu Tage treten lassen. Er betont auch die Bedeutung der Landwirtschaftsfragen. Schließlich bittet er um eine zweimonatige Verlängerung des Mandats für den Ausschuss, um den Abschlussbericht besser vorbereiten zu können.


Nach der Tagung erklärt die Presseverlautbarung, dass „die Minister …  Herrn Spaak ihren Dank für seinen Bericht ausgesprochen [haben]. Sie haben mit Genugtuung festgestellt, dass der Brüsseler Ausschuss sowohl auf dem Gebiet des gemeinsamen Marktes wie auch auf dem Gebiet des Verkehrswesens, der Atomenergie und der Energie im herkömmlichen Sinne Wesentliches geleistet hat.“ Die Minister können jedoch noch keine grundlegende Entscheidung treffen. Zu diesem Zeitpunkt ist es noch zu früh, um der Presse konkrete Ergebnisse anzukündigen, die ihrerseits daraus schließt, dass sich die Arbeiten in einer Sackgasse befinden.

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