Vom Bau bis zum Fall der Berliner Mauer (1961-1989)

Das CVCE nahm den 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer am 9. November 1989 zum Anlass, eine Reihe von Dokumentressourcen (Synthesen, Fotografien und interaktive Grafiken) und Zeitzeugenschilderungen zu einem der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts zusammenzustellen. Der Fall der Berliner Mauer im November 1989 besiegelte das Ende des Kalten Krieges und der aus dem Zweiten Weltkrieg geerbten Weltordnung.

Die Geschichte der Mauer der „Schande" beginnt in der Nacht vom 12. zum 13. August 1961, als fast 15 000 Angehörige der Streitkräfte der Deutschen Demokratischen Republik beginnen, die Straßen und Eisenbahnlinien zu den westlichen Sektoren Berlins abzusperren und Ost-Berlin mit Gittern und Stacheldraht einzuzäunen. Die hermetische Absperrung soll verhindern, dass Tausende ostdeutscher Bürger in den Westen fliehen. Damit wird der Bau der Mauer, die den östlichen Sektor von den westlichen Sektoren der Stadt trennt, zum augenscheinlichsten Symbol des Kalten Krieges, der Teilung Deutschlands und der Spaltung Europas.

Ende der 1980er-Jahre kommt es durch die umfangreichen geopolitischen Umwälzungen in Europa und insbesondere im kommunistischen Block zu einer Verkettung der Ereignisse. Der Ruf der Völker nach Freiheit, Demokratie und der Verteidigung der Menschenrechte, der von den autoritären Regimen des Sowjetblocks lange unterdrückt wurde, wird immer lauter. Möglich ist diese Entwicklung insbesondere durch die Reformen, die Michail Gorbatschow in der Sowjetunion einleitet, sowie durch dessen Politik der progressiven Öffnung zum Westen.

Parallel dazu erstarkt auch in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) die Opposition gegenüber dem stalinistischen Regime. Umfassende Demonstrationen zeichnen sich ab, und immer mehr Ostdeutsche fliehen in den Westen. Dessen ungeachtet verweigert sich die Regierung jeglichen Reformen und hofft auf die Intervention der in der DDR stationierten sowjetischen Truppen. Doch Gorbatschow lehnt ab und verwirft die Breschnew-Doktrin, wonach in sozialistischen Bruderländern jederzeit eingegriffen werden kann, wenn der Sozialismus bedroht ist. In der Folge implodiert das kommunistische Regime, und die Mauer, die Berlin seit 1961 getrennt hatte, fällt am 9. November 1989. Tausende Berliner lassen ihrer Freude freien Lauf und klettern die Mauer der „Schande" hinauf, die fast 30 Jahre lang die Trennung der beiden deutschen Staaten besiegelt hatte.

Der Fall der Berliner Mauer sollte weltweit für großes Aufsehen sorgen. Ein Jahr später, d. h. am 3. Oktober 1990, begeht Deutschland seine Wiedervereinigung.

 

Mehr zum Thema:

Die Teilung Deutschlands
Der Bau der Berliner Mauer
Die Wiedervereinigung Deutschlands

 

In der Presse:

„Une rose sous l'essuie-glace." Veröffentlichung des Interviews mit Frédéric Allemand und Marco Gabllini am 8. November 2014 in der Zeitung Le Quotidien anlässlich des 25. Jahrestages des Berliner Mauerfalls.