Die Symbole der Europäischen Union

Vorwort


„II n'est pas d'idéal, aussi beau soit-il, qui ne doive s'accrocher à un symbole.“ (Es gibt kein auch noch so hohes Ideal, das es sich erlauben kann, auf ein Symbol zu verzichten.) Mit diesen Worten beginnt 1951 ein Memorandum des Generalsekretariats des Europarats zur europäischen Flagge. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs begannen Einzelpersonen und nichtstaatliche Bewegungen, die eine politische Organisation Europas anstrebten, sich nach dem Vorbild der Paneuropa-Union von Graf Richard Coudenhove-Kalergi oder der Europabewegung mit Symbolen auszustatten.


Als 1949 der Europarat - die erste europäische Organisation mit politischer Zielsetzung - gegründet wird, rückt die Frage eines offiziellen Symbols schon bald auf die Tagesordnung. Auf Vorschlag der Beratenden Versammlung beschließt das Ministerkomitee 1955 über die Flagge und 1972 über die Hymne.


Diese Symbole, die von der Organisation, die das „Große Europa“ vertritt, angenommen wurden, werden später auch zu denen des „Kleinen“ Europas. Auf der Tagung des Europäischen Rates im Juni 1985 in Mailand beschließen die Staats- und Regierungschefs der Zehn, sie als offizielle Symbole der Europäischen Gemeinschaft zu übernehmen. Darüber hinaus erlassen sie einen Beschluss über die Einführung eines Europatags. Später kommen ein Leitspruch und eine gemeinsame Währung hinzu. 2004 werden sie alle im Vertrag über eine Verfassung für Europa als offizielle Symbole der Europäischen Union verankert.


Dieses thematische Dossier wurde im Oktober 2011 publiziert und ist eine Neuausgabe eines Sonderdossiers, das erstmals im Mail 2006 in der digitalen Bibliothek „European Navigator“ (www.ena.lu) veröffentlicht wurde. Darin wird die Geschichte der Einführung der Symbole der Union nachgezeichnet und ihre Bedeutung erklärt. Es wurde mit der wertvollen Unterstützung und unter Mitwirkung von Carlo Curti Gialdino, Professor für internationales Recht an der Universität „La Sapienza“ in Rom und ehemaliger Rechtsreferent des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften (1982-2000), erstellt, dem hierfür besonders zu danken ist.


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