Karikatur von Oesterle zur deutsch-französischen Aussöhnung (23. Februar 1963)

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„Naturallement ist dat bon, Charles – aber un peu Katzenjammer habe ich doch.“ Am 23. Februar 1963, einen Monat nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags, wirft der deutsche Karikaturist Manfred Oesterle einen ironischen Blick auf die neue deutsch-französische Versöhnung. Von links nach rechts: Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer verbringen als gesellige Nachtschwärmer einen Abend im Nachtlokal. Germania, als Revuetänzerin dargestellt, ist von zwei Mariannen umrahmt, was die dominierende Rolle Frankreichs in der deutsch-französischen Partnerschaft zeigt und darauf hindeutet, in welche Richtung General de Gaulle den Elysée-Vertrag lenken wollte. Zum großen Missfallen von General de Gaulle wird die Tragweite des deutsch-französischen Vertrags durch eine im Bundestag angenommene Präambel zum Ratifizierungsgesetz stark eingeschränkt, werden doch darin die militärische Integration im Rahmen des nordatlantischen Bündnisses, die Zusammenarbeit mit den USA und die Achtung der europäischen Gemeinschaften sowie die notwendige Einbeziehung Großbritanniens und anderer zum Beitritt gewillter Staaten hervorgehoben.

Source and copyright

Source: OESTERLE, Manfred, "Naturellement is dat bon, Charles - aber un peu Katzenjammer habe ich doch." Simplicissimus. München: Simplicissimus Verlagsgesellschaft m.b.H. 23.02.1963, n°8 .

Copyright: (c) Manfred Oesterle

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Karikatur von Oesterle zur deutsch-französischen Aussöhnung (23. Februar 1963)