Karikatur von Effel zu den Prioritäten der westdeutschen Außenpolitik (4. Juli 1970)

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„Deutsch-französisches Gipfeltreffen. – Das Puzzle“. Am 4. Juli 1970 veranschaulicht der französische Karikaturist Jean Effel nach dem Abschluss des deutsch-französischen Gipfeltreffens in Bonn die außenpolitischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und Deutschland. Für Staatspräsident Georges Pompidou hat der Beitritt des Vereinigten Königreichs zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft Priorität, während Bundeskanzler Willy Brandt zielgerichtet an einer Politik der Normalisierung und der Öffnung nach Osten (Ostpolitik) arbeitet. Ziel dieser sich in den allgemeinen Kontext der Ost-West-Entspannung einfügenden Politik ist es, der Wirtschaftsmacht Deutschland zu ihrem Platz auf der internationalen Bühne zurück zu verhelfen. Wie zwei Kinder sitzen die beiden Politiker in kurzen Hosen vor einem großen Puzzle und setzen die Landkarte Europas – jeder seinen Prioritäten folgend – neu zusammen. Brandt (rechts) ergreift zum großen Missfallen von Pompidou (links) ein Puzzleteil, das die Deutsche Demokratische Republik darstellt, während dieser das Vereinigte Königreich in der Hand hält. Das in der Puzzleteilschachtel „Europa“ obenauf liegende Teil trägt die Initialen „PL“, womit Polen gemeint ist.

Source et copyright

Source: EFFEL, Jean. "Sommet franco-allemand. Le puzzle." dans France-Soir. 04.07.1970, p.1.

Copyright: (c) Effel, ADAGP

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