Karikatur von Kb2 zur Ruhrfrage (23. September 1947)

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„Arzttermin. – ‚Danke für Ihr Erscheinen, dem Kind geht es gut!‘“ Am 23. September 1947, zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, spöttelt der französische Karikaturist Kb2 darüber, mit welchem Interesse sich die USA (in der Mitte, Onkel Sam) und das Vereinigte Königreich (rechts, John Bull) dem wirtschaftlichen Wiederaufbau des besiegten Deutschlands und der Ruhrfrage widmen. Die kindliche Germania, die einen Wehrmachtshelm trägt und eine kleine Naziflagge schwingt, wird von den beiden westlichen Alliierten verhätschelt - sehr zum Leidwesen Frankreichs (links, Marianne), das diese anglo-amerikanischen Bemühungen eher zu verärgern scheinen. Paris lässt sich in der Frage des Ruhrgebiets und seiner internationalen Kontrolle sowohl von sicherheitspolitischen als auch von wirtschaftlichen Interessen leiten. Die Franzosen wollen verhindern, dass die Ressourcen dieser deutschen Industrieregion wie schon zu Zeiten des Hitler-Regimes für militärische Zwecke genutzt werden. Aber sie wollen auch die Neubildung großer Konzernen unterbinden, mit denen Deutschland seine industrielle Allmacht vollständig zurückerlangen könnte. Im November 1947 errichten die Amerikaner und die Briten in der Bizone eine deutsche Behörde, die mit der Verwaltung der Bergwerke im Ruhrgebiet betraut wird. Wie zu erwarten, bekundet Frankreich umgehend seinen Unmut.

Source et copyright

Source: Kb2. "Consultation. Merci d'être venu, l'enfant se porte bien!" dans Action. Hebdomadaire de l'indépendance française. 29.08.1947, n°152, p.16.

Copyright: (c) KB2 - Action

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