Karikatur von Garnier zur Frage der möglichen Empfänger der Marshallplanhilfen (26. Juli 1947)

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„Wir haben Vorrang!“ Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Marshall-Plans illustriert der französische Karikaturist Garnier am 26. Juli 1947 die Befürchtungen Frankreichs und der anderen europäischen Länder angesichts eines zu schnellen wirtschaftlichen Aufstiegs des Nachkriegsdeutschlands. Frankreich, dargestellt als junge Marianne mit Jakobinermütze, steht Schlange, um in den mit Sternen der amerikanischen Flagge verzierten Bus „Wohlstand, Aufschwung und Überfluss“ einzusteigen, und macht dem Kontrolleur klar, dass die Länder, die im Zweiten Weltkrieg von Deutschland überfallen worden waren, bei den Hilfen des Marshall-Plans Vorrang haben müssen. Auf der anderen Seite des Busses steht „Gretchen“, ein Militärstiefel tragendes Mädchen mit Zöpfen und bayerischem Federhut – Symbol für Deutschland –, das keine Sonderbehandlung erhalten darf, sondern warten muss, bis es an der Reihe ist, um die amerikanische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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Source: GARNIER, Claude. "Priorité!" dans Une semaine dans le monde. La vie politique, littéraire, économique et sociale. Paris: Le Monde. 26.07.1947, n° 63, 2e année, p.1.

Copyright: (c) Le Monde

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Karikatur von Garnier zur Frage der möglichen Empfänger der Marshallplanhilfen (26. Juli 1947)